Nochmal Thema trachemys scripta, Rotwangenschildkröte
Moderator: Herpetofauna.at-Team
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- rennfahrersepp
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Nochmal Thema trachemys scripta, Rotwangenschildkröte
Hallo!
Da das Thema wieder mal aktuell wurde, möchte hier mal eine Frage ins Forum setzen: wie sieht es eigentlich in anderen Ländern mit trachemys scripta aus?
Bei uns ist sie ja Gott sei Dank aus den Zoohandlungen verschwunden, leider hinkt die Phase der Aussetzungen ein paar Jahre hinterher, d.h. wir können in den nächsten Jahren noch einige ausgesetzte Exemplare erwarten. Aber wie sieht es in anderen Ländern (z.B. in Osteuropa) aus? Ist das Tier dort nach wie vor im Handel oder gelten auch hier Einschränkungen?
Aktuelle Beobachtungen (letztes Jahr Insel Krk) zeigen uns jedenfalls, dass diese Tiere immer noch im Umlauf sind und auch laufend freigelassen werden.
Aus meiner Erfahrung in Asien weiss ich, dass sich dort kaum jemand um irgendwelche Verbote schert. Tiere werden angeboten, egal ob geschützt oder nicht. Ein Blick in dortige Tierhandlungen verrät einiges. Gerade in wärmeren Ländern (China, Indonesien, Indien,...) steht einer Ausbreitung von ausgesetzten Zootieren kaum etwas im Wege. da Frost als limitierender Faktor weitgehend fällt. Leider sind aus diesen Ländern kaum Daten über Faunen- und Florenverfälschungen bekannt. Hat jemand hier eventuell konkrete Infos?
THX
RS
Da das Thema wieder mal aktuell wurde, möchte hier mal eine Frage ins Forum setzen: wie sieht es eigentlich in anderen Ländern mit trachemys scripta aus?
Bei uns ist sie ja Gott sei Dank aus den Zoohandlungen verschwunden, leider hinkt die Phase der Aussetzungen ein paar Jahre hinterher, d.h. wir können in den nächsten Jahren noch einige ausgesetzte Exemplare erwarten. Aber wie sieht es in anderen Ländern (z.B. in Osteuropa) aus? Ist das Tier dort nach wie vor im Handel oder gelten auch hier Einschränkungen?
Aktuelle Beobachtungen (letztes Jahr Insel Krk) zeigen uns jedenfalls, dass diese Tiere immer noch im Umlauf sind und auch laufend freigelassen werden.
Aus meiner Erfahrung in Asien weiss ich, dass sich dort kaum jemand um irgendwelche Verbote schert. Tiere werden angeboten, egal ob geschützt oder nicht. Ein Blick in dortige Tierhandlungen verrät einiges. Gerade in wärmeren Ländern (China, Indonesien, Indien,...) steht einer Ausbreitung von ausgesetzten Zootieren kaum etwas im Wege. da Frost als limitierender Faktor weitgehend fällt. Leider sind aus diesen Ländern kaum Daten über Faunen- und Florenverfälschungen bekannt. Hat jemand hier eventuell konkrete Infos?
THX
RS
- Vipersgarden
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- Registriert: Sa Mai 15, 2004 2:00
- Wohnort: Salzburg, Austria
In Deutschland - und wahrscheinlich auch bei uns - sorgen Erdkröten (wenn sie nicht daran gehindert werden) für eine natürliche Dezimierung der Rotwangen-Schmuckschildkröten.
Nachzulesen in der neuesten (Juni-) Ausgabe der "Marginata".
Hier zwei Bilder aus diesem Artikel:
Der vollständige Artikel kann hier als PDF heruntergeladen werden (ca. 0,5 MB)
http://www.vipersgarden.at/PDF/Bufo_vs_Trach.pdf
Nachzulesen in der neuesten (Juni-) Ausgabe der "Marginata".
Hier zwei Bilder aus diesem Artikel:


Der vollständige Artikel kann hier als PDF heruntergeladen werden (ca. 0,5 MB)
http://www.vipersgarden.at/PDF/Bufo_vs_Trach.pdf
Mario Schweiger
Amphibien und Reptiliendatenbak (Systematik, Bilder, Literatur, ....)
http://http://vipersgarden.at/ARdb/index.php
.. und das neue englischsprachige Feldherpetologen-Forum - FIELDHERPING.EU
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- Dieter Kaltenegger
- Ist neu hier
- Beiträge: 1
- Registriert: Fr Jun 16, 2006 21:36
- Wohnort: Wien
Leider eher Einzelfall
Liebe Leidensgenossen!
Das Bild bzw. der Artikel zeigt (leider) einen Einzelfall. Würd mich zwar freuen, aber die Realität sieht anders aus. Aufgrund der Arbeit am "Monitoring exotischer Schildkröten im Freiland in Österreich" kann ich nur gegenteiliges berichten.
Zum Beispiel ein Teilergebnis: Lobau 2005 (ähnlich voraussichtlich 2006): beinahe 100 Trachemys scripta elegans, T.s. scripta und C. picta im Freiland (Vergleich 2000 noch etwa 50 Stk T.s.e. bei 100 Emys o./Rössler 2000)
Grüße Dieter :
Das Bild bzw. der Artikel zeigt (leider) einen Einzelfall. Würd mich zwar freuen, aber die Realität sieht anders aus. Aufgrund der Arbeit am "Monitoring exotischer Schildkröten im Freiland in Österreich" kann ich nur gegenteiliges berichten.
Zum Beispiel ein Teilergebnis: Lobau 2005 (ähnlich voraussichtlich 2006): beinahe 100 Trachemys scripta elegans, T.s. scripta und C. picta im Freiland (Vergleich 2000 noch etwa 50 Stk T.s.e. bei 100 Emys o./Rössler 2000)
Grüße Dieter :

- klintzkopf
- Ist öfters hier
- Beiträge: 27
- Registriert: Mi Dez 21, 2005 16:41
- Wohnort: Baden-Württemberg, Gomaringen
Begegnung
Was soll man tun wenn man diesen Tieren im Freiland begegnet?
mfg phelsume
mfg phelsume
tja, wenn es möglich ist, sollte man das tier fangen und einem schmuckschildkrötenhalter übergeben...
das ist nur leider häufig sehr schwierig. ich musste einmal auf einem veralgten betonfundament balancieren, um in reichweite einer rotwange zu kommen. sie ließ sich sofort ins wasser plumpsen und trieb dann ein stückweit davon entfernt im see. mit einem voll ausgefahrenem teleskopkescher, den ich von unten her an das tier heranführte, konnte ich sie dann schnappen. trotz der tatsache, dass ich fast nicht stehen konnte und das gleichgewicht durch den schweren fang schon fast verloren hatte, fiel ich nicht ins wasser...
das ganze fand am carolateich im dresdner 'großen garten' statt, wo mich rudernde touristen ungläubig beäugten
das ist nur leider häufig sehr schwierig. ich musste einmal auf einem veralgten betonfundament balancieren, um in reichweite einer rotwange zu kommen. sie ließ sich sofort ins wasser plumpsen und trieb dann ein stückweit davon entfernt im see. mit einem voll ausgefahrenem teleskopkescher, den ich von unten her an das tier heranführte, konnte ich sie dann schnappen. trotz der tatsache, dass ich fast nicht stehen konnte und das gleichgewicht durch den schweren fang schon fast verloren hatte, fiel ich nicht ins wasser...
das ganze fand am carolateich im dresdner 'großen garten' statt, wo mich rudernde touristen ungläubig beäugten

Das Wenigste gerade, das Leiseste, einer Eidechse Rascheln, ein Hauch, ein Husch, ein Augenblick - wenig macht die Art des besten Glücks.
Grüße aus Sachsen
http/www.jugend-oeko-haus.de
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- rennfahrersepp
- Moderator
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- Beiträge: 388
- Registriert: Do Mär 24, 2005 2:00
- Wohnort: Enns
Die trachemys haben etwa die gleiche Fluchtdistanz wie Emys. d.h. sie sind fast unmöglich zu fangen. Ich kenne ein paar Stellen, wo die Tiere sich auf Ästen sonnen. Ohne Boot ist da aber kein hinkommen...
- rennfahrersepp
- Moderator
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- Beiträge: 388
- Registriert: Do Mär 24, 2005 2:00
- Wohnort: Enns
Fotos Trachemys!
Letztes Wochenend machte ich wieder meinen Rundgang bei der "Biberlacke". Der Altarm liegt in der Nähe von St. Pantaleon, ca. 5km flussabwärts der einmündung von der Enns in die Donau. Seit 10 Jahren kann ich dort trachemys beobachten, zuerst war es jahrelang ein Exemplar, seit ein paar Jahren sind es deren drei. die kleinste der Schildkröten hat ungefähr die Grösse einer ausgewachsenen emys orbicularis, die zwei anderen Exemplare sind deutlich grösser (wenn nicht doppelt so gross....).
Bilder gibt's hier:

Bilder gibt's hier:


- Kater Karlo
- Macht sich's gemütlich
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- Beiträge: 55
- Registriert: Di Dez 13, 2005 23:16
- Wohnort: Rhein Main Gebiet
An einem Weiher im hiesigen Stadtwald (Frankfurt am Main)habe ich vor einigen Jahren etwa fünfzig Schmuckschildkröten gezählt. Bei vorsichtiger Schätzung dürfte man auf eine Größenordnung im Hunderttausenderbereich in Europa kommen. Generell ist dies noch nicht bedenklich. In diesem Weiher gibt es hauptsächlich Goldfische und Wasserfrösche, um die sie mit den Kormoranen und Graureiheren konkurieren dürften. Zur Fortpflanzung scheint es nicht zu kommen, da unsere Sommer nicht ausreichen, von den fehlenden Eiablageplätzen mal abgesehen. Im Laufe der Zeit dürfte sich das Problem erledigen, da auch Schildkröten nicht ewig leben und diese Tiere schon lange nicht mehr frei im Handel erhältlich sind. Kritisch sind aber Aussetzungen in Gebieten, in denen E.orbicularis rezent vorkommt, wie z. B. in Frankfurt im Enkheimer Ried. Das Tier auf dem Bild lebt im Süden Ungarns.


Der Vorteil der Klugheit liegt darin,
daß man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger.
daß man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger.
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