Rotrücken
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Rotrücken
Hallo,
heute wollte ich nach den gestrigen Anstrengungen nur mehr kurz in meiner Umgebung forschen. Es wurde aber wieder weit länger als angenommen...
Nach einigen rufenden Wasserfröschen beim Blaukehlchenplatz in Ornding fuhr ich zum besten Zauneidechsenplatz in der Umgebung. Zuerst waren dort nur die obligaten Jungtiere an der Wegböschung zu sehen und ich ärgerte mich über die Schlägerungen, bei denen auch etliche alte Eichen dran glauben hatten müssen. Die Stämme lagen - natürlich - im Echsenbiotop.
Da - auf einem Stamm was Grünes:
Die Fotobedingungen auf den Stämmen waren also allerdings sehr gut
Und das unscheinbare Weibchen davor hätte ich fast übersehen, zu meiner Freude war es ein sogenannter "Rotrücken" - umgekehrt wär es mir vielleicht lieber gewesen:
Aber kurz darauf dann das:
Der Anteil der Rotrücken scheint in dieser Population ganz gut zu sein. Man müsste mal bei den vielen Jungtieren schauen, ob man da auch schon was kennt. Interessant ist, dass sich die Jung- und Alttiere hier räumlich streng trennen.
Bin dann noch weiter zum Zelkinger Teich. Auch hier viele Zauneidechsen und dann meine erste Natrix (insgesamt 4):
Auch 2 halbwüchsige Springfrösche:
Die Unken-Wagenspuren allerdings völliig trocken.
Ich suchte dann noch nach Sandlaufkäfern - im Falle von C. arenaria viennensis leider vergeblich. Sein Hauptvorkommen ist, 1 Jahr nach seiner Entdeckung, leider schon wieder durch Rekultivierungsarbeiten im Quarzwerkgelände zerstört worden. Nur ein paar C. hybrida (die bei uns aber auch alles andere als häufig zu sein scheinen) waren da:
Die 1. Libelle flog auch schon und in Kleinpöchlarn hatte ich noch sagenhafte 20 Tagfalter-Arten und Orchideenblüte - am 15. April!
heute wollte ich nach den gestrigen Anstrengungen nur mehr kurz in meiner Umgebung forschen. Es wurde aber wieder weit länger als angenommen...
Nach einigen rufenden Wasserfröschen beim Blaukehlchenplatz in Ornding fuhr ich zum besten Zauneidechsenplatz in der Umgebung. Zuerst waren dort nur die obligaten Jungtiere an der Wegböschung zu sehen und ich ärgerte mich über die Schlägerungen, bei denen auch etliche alte Eichen dran glauben hatten müssen. Die Stämme lagen - natürlich - im Echsenbiotop.
Da - auf einem Stamm was Grünes:

Die Fotobedingungen auf den Stämmen waren also allerdings sehr gut


Und das unscheinbare Weibchen davor hätte ich fast übersehen, zu meiner Freude war es ein sogenannter "Rotrücken" - umgekehrt wär es mir vielleicht lieber gewesen:

Aber kurz darauf dann das:



Der Anteil der Rotrücken scheint in dieser Population ganz gut zu sein. Man müsste mal bei den vielen Jungtieren schauen, ob man da auch schon was kennt. Interessant ist, dass sich die Jung- und Alttiere hier räumlich streng trennen.
Bin dann noch weiter zum Zelkinger Teich. Auch hier viele Zauneidechsen und dann meine erste Natrix (insgesamt 4):

Auch 2 halbwüchsige Springfrösche:

Die Unken-Wagenspuren allerdings völliig trocken.
Ich suchte dann noch nach Sandlaufkäfern - im Falle von C. arenaria viennensis leider vergeblich. Sein Hauptvorkommen ist, 1 Jahr nach seiner Entdeckung, leider schon wieder durch Rekultivierungsarbeiten im Quarzwerkgelände zerstört worden. Nur ein paar C. hybrida (die bei uns aber auch alles andere als häufig zu sein scheinen) waren da:

Die 1. Libelle flog auch schon und in Kleinpöchlarn hatte ich noch sagenhafte 20 Tagfalter-Arten und Orchideenblüte - am 15. April!
Herzliche Grüße aus Niederösterreich!
Wolfgang
Wolfgang
- pleurodeles
- Fühlt sich wie zu Hause
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- Beiträge: 573
- Registriert: So Sep 03, 2006 17:36
- Wohnort: Wien
Hallo,
generell eigentlich sehr selten. Aber es gibt Gegenden, in denen sie häufig ist und die "normalen" Zauneidechsen schon fast völlig verdrängt hat. Am Almsee in OÖ hab ich bis jetzt zB nur die erythronotus-Mutante gesehen.
Die Bilder sind wirklich der Hammer!
Hab übrigens am Wochenende auch den Adlerbussard gesehen (in Hohenau)
Wunderschönes Tier!
generell eigentlich sehr selten. Aber es gibt Gegenden, in denen sie häufig ist und die "normalen" Zauneidechsen schon fast völlig verdrängt hat. Am Almsee in OÖ hab ich bis jetzt zB nur die erythronotus-Mutante gesehen.
Die Bilder sind wirklich der Hammer!
Hab übrigens am Wochenende auch den Adlerbussard gesehen (in Hohenau)

Re: Rotrücken
Muralis hat geschrieben:Der Anteil der Rotrücken scheint in dieser Population ganz gut zu sein. Man müsste mal bei den vielen Jungtieren schauen, ob man da auch schon was kennt. Interessant ist, dass sich die Jung- und Alttiere hier räumlich streng trennen.
Zu dieser Fragestellung hatte sich hier niemand geäußert. Heute habe ich mich bei meinem 1. diesjährigen Besuch bei der erythronotus-Population daran erinnert und habe versucht, mir die Jungechsen mal näher anzusehen.
Es war aber eher schwach heute (doch noch zu kühl??). Immerhin - das 1. subadulte Tier war ein wunderschönes erythronotus-Männchen, das die ganze Zeit über heraußen blieb und sich bestens beobachten ließ. Sonst hatte ich an adulten nur 1 Weibchen der normalen Variante.
Mit der Zeit kamen doch so um die 10-12 Jungtiere zum Vorschein und ich habe für vergleichende Fotozwecke kurzfristig 2 von ihnen eingefangen.
Ich denke, dass das rechte Tier eindeutig ein Rotrücken wird:

Allerdings waren das nicht die ganz kleinen, daher 2.Frage zur Altersbestimmung: Wie groß sind im Moment die Echsen. die zum 2. Mal überwintert haben?
Insgesamt sah ich jedenfalls diese größere und 2 kleine, die keine Rückenzeichnung (höchstens kleine Schwarze Punkte) hatten. Ich schließe daraus, dass man auch bei Jungtieren die erythronotus-Variante bereits herauskennt. Und nach dieser 1. oberflächlichen Zählung könnte der Prozentsatz in dieser Population etwa 20-30 Prozent sein.
Was meinen die restlichen nicht auf Auslandsexkursion befindlichen Experten dazu?
Anmerkung: Die Bilder ganz oben gehören nicht in diesen Beitrag, sind nur wegen Namensgleichheit hier hereingerutscht!
Herzliche Grüße aus Niederösterreich!
Wolfgang
Wolfgang
Nachdem niemand meine beiden Fragen beantworten konnte (oder wollte), habe ich selber heute versucht, die Lösungen zu finden.
Zum Alter: also, da rennen sicher 2 Jahrgänge unter den Kleinen herum. Diese da scheint ein K3-Männchen (3. Kalenderjahr oder Jg. 2006) zu sein, größer und unten grünlich. Diesem Jg. gehörten auch die beiden oben gezeigten Tiere an.
Nach hartem Kampf konnte ich auch ein K2-Rotrücken-Tier in situ knipsen:
Die Antwort auf die andere Frage müsste daher sein, dass man bei konsequenter Beobachtung einer abgrenzbaren Population (wie hier) an den vielen Jungtieren auf den Anteil der Rotrücken-Tiere schließen können müsste.
Zum Alter: also, da rennen sicher 2 Jahrgänge unter den Kleinen herum. Diese da scheint ein K3-Männchen (3. Kalenderjahr oder Jg. 2006) zu sein, größer und unten grünlich. Diesem Jg. gehörten auch die beiden oben gezeigten Tiere an.

Nach hartem Kampf konnte ich auch ein K2-Rotrücken-Tier in situ knipsen:

Die Antwort auf die andere Frage müsste daher sein, dass man bei konsequenter Beobachtung einer abgrenzbaren Population (wie hier) an den vielen Jungtieren auf den Anteil der Rotrücken-Tiere schließen können müsste.
Herzliche Grüße aus Niederösterreich!
Wolfgang
Wolfgang
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- Registriert: Sa Mai 15, 2004 2:00
- Wohnort: Salzburg, Austria
Sorry muralis,
hier mein Statement.
Bei uns im nördlichen Flachgau sind Rotrücken ziemlich selten, ich würde sagen etwa 3 - 5%.
Nach meinen Erfahrungen kann man auf jeden Fall im Frühjahr nach deren Schlupf einwandfrei erkennen, ob es Rotrücken sind. Im Herbst nach dem Schlupf habe ich leider (zumindest bis derzeit) keine Erfahrung, da nie eine gesehen.
Mario
hier mein Statement.
Bei uns im nördlichen Flachgau sind Rotrücken ziemlich selten, ich würde sagen etwa 3 - 5%.
Nach meinen Erfahrungen kann man auf jeden Fall im Frühjahr nach deren Schlupf einwandfrei erkennen, ob es Rotrücken sind. Im Herbst nach dem Schlupf habe ich leider (zumindest bis derzeit) keine Erfahrung, da nie eine gesehen.
Mario
Mario Schweiger
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Hallo Mario,
danke für deinen Kommentar! Mich würde noch interessieren: die 3-5% beziehen sich auf das gesamte Vorkommen im Flachgau (dann wären es wieder rel. viel) oder auf einzelne Populationen mit erythronotus (dann wären es wenig)?
Mir sind nämlich bislang in anderen Populationen noch keine Rotrücken aufgefallen. Bei der gegenständlichen Population wäre es wahrscheinlich möglich, auch die frischgeschlüpften Tiere im Herbst unter die Lupe zu nehmen, aber wegen der wenig entwickelten Vegetation ist es jetzt natürlich leichter.
danke für deinen Kommentar! Mich würde noch interessieren: die 3-5% beziehen sich auf das gesamte Vorkommen im Flachgau (dann wären es wieder rel. viel) oder auf einzelne Populationen mit erythronotus (dann wären es wenig)?
Mir sind nämlich bislang in anderen Populationen noch keine Rotrücken aufgefallen. Bei der gegenständlichen Population wäre es wahrscheinlich möglich, auch die frischgeschlüpften Tiere im Herbst unter die Lupe zu nehmen, aber wegen der wenig entwickelten Vegetation ist es jetzt natürlich leichter.
Herzliche Grüße aus Niederösterreich!
Wolfgang
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Die 3 - 5% beziehen sich auf den gesamten nördlichen Flachgau, das ist das Bundesland salzburg nördlich der Westautobahn, bzw. nordwestlich der Bundesstraße 1: die "Grenze"also etwa Salzburg Stadt - Eugendorf - Henndorf - Straßwalchen.
Und nur auf die mir bekannten Vorkommen, die aber über das ganze Gebiet vertreut liegen. Eigentlich überall und nur vereinzelt in größeren Dichten.
Gute Populationen sind z.B. in der antheringer Au, im Salzburger Seenland (Obertrumer-, Graben-, Matt- und Wallersee).
Mario
Und nur auf die mir bekannten Vorkommen, die aber über das ganze Gebiet vertreut liegen. Eigentlich überall und nur vereinzelt in größeren Dichten.
Gute Populationen sind z.B. in der antheringer Au, im Salzburger Seenland (Obertrumer-, Graben-, Matt- und Wallersee).
Mario
Mario Schweiger
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Aha! Wenn man nach dem Herpeto-Atlas geht, gibt´s im Flachgau gar keine Rotrücken
Ich war heute wieder am Zelkinger Teich, denn dort gibt´s alles Mögliche, darunter auch eine nette schilfbewohnende Zauneidechsenpopulation, so ca. 3km Luftlinie und eine kleine Wasserscheide von der Rotrückenpopulation entfernt.
Rotrücken hab ich dort noch nie gesehen. Daher staunte ioch heute nicht schlecht, als ich plötzlich das vor meinen Füßen hatte:
Nicht leicht zu knipsen in diesem Gemisch aus lockerem Schilf und aufkommendem Birkenanflug (der den Eidechsen leider bald den Garaus machen wird
). Aber es hat sich gelohnt! Ein extrem apartes Tier mit diesem im vorderen Teil recht schmalen Rotrücken, gesäumt von Weißgrün und Dunkel!
Später verließ er noch einmal kurz die Deckung:
Insgesamt sichtete ich neben einer Ringelnatter 4 adulte Männchen, 4 adulte Weibchen, 3 Zweijährige und 1 Vorjährige. Der Rotrücken-Anteil ist hier vermutlich unter 5%.
Ein fesches Männchen stellte sich kurz frei (auf den Holztüren der Entenjäger):
Und ein Portrait:
Momentan haben die Zauneidechsen die viridis und muralis als Nr. 1 bei mir verdrängt!

Ich war heute wieder am Zelkinger Teich, denn dort gibt´s alles Mögliche, darunter auch eine nette schilfbewohnende Zauneidechsenpopulation, so ca. 3km Luftlinie und eine kleine Wasserscheide von der Rotrückenpopulation entfernt.
Rotrücken hab ich dort noch nie gesehen. Daher staunte ioch heute nicht schlecht, als ich plötzlich das vor meinen Füßen hatte:

Nicht leicht zu knipsen in diesem Gemisch aus lockerem Schilf und aufkommendem Birkenanflug (der den Eidechsen leider bald den Garaus machen wird

Später verließ er noch einmal kurz die Deckung:

Insgesamt sichtete ich neben einer Ringelnatter 4 adulte Männchen, 4 adulte Weibchen, 3 Zweijährige und 1 Vorjährige. Der Rotrücken-Anteil ist hier vermutlich unter 5%.
Ein fesches Männchen stellte sich kurz frei (auf den Holztüren der Entenjäger):

Und ein Portrait:

Momentan haben die Zauneidechsen die viridis und muralis als Nr. 1 bei mir verdrängt!

Herzliche Grüße aus Niederösterreich!
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............ na dann, hier ein Foto von dem, das es nicht gibt:
Neumarkt/Wallersee
Mario

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