Iran 1. Mai 2016 bis – 15. Mai 2016

Einleitung  

Der Iran ist der herpetologisch artenreichste Staat der westlichen Paläarktis. Das Naturhistorische Museum Wien pflegt seit Langem eine herpetologische Forschungskooperation mit persischen Kollegen, wobei besonders intensiver Kontakt durch Dr. Eiselt in den Siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts bestand. In den letzten Dekaden ist die Zusammenarbeit aufgrund der politischen Situation des Landes eher ruhig geworden, obwohl im Iran sehr viele Herpetologen aktiv Forschung betreiben und auch versuchen, den Kontakt mit ausländischen Kollegen wieder herzustellen. Für uns war dieses Land aufgrund seiner extremen Biodiversität immer ein Zielgebiet, das wir besuchen wollten. Nachdem in den politischen Verhandlungen im Sommer 2015 in Wien die schrittweise Aufhebung der Wirtschaftssanktionen beschlossen wurde und sich die Gesamtsituation für Touristen aufgrund des neu gewählten Regierungschefs Hassan Rohani deutlich verbessert hatte, beschlossen wir, den Iran im Mai 2016 herpetologisch zu bereisen.

vlnr.: Christoph, Richard, Florian, Franz, Thomas und Gerald vorm Damavand
vlnr.: Christoph, Richard, Florian, Franz, Thomas und Gerald vorm Damavand


Über die aktuell einzig mögliche internationale Autovermietung Europcar versuchten wir, einen Minivan zu buchen. Da aber keiner mehr verfügbar war, wurden uns zwei Hyundai Accent (zum gleichen Preis) angeboten. Die Kosten für Mietautos sind sehr hoch (€ 2.300,- für zwei PKWs für 14 Tage), allerdings spart man sich beim Treibstoff dafür einiges (€ 0,30/l). Mit routingfähiger GPS-Karte (OSM) ist das Fahren im Iran abseits von großen Städten überhaupt kein Problem. Wir haben bewusst auf die Besichtigung von Teheran verzichtet, da uns über die Verkehrssituation in der 15 Mio.-Metropole nichts Gutes berichtet wurde. Direktflüge von Wien in den Iran sind sehr günstig. Auch wenn diese Flüge etwas teurer als Flüge über die Türkei sind, so spart man sich doch einiges an wertvoller Reisezeit. Im Gegensatz dazu ist die Organisation der Visa relativ aufwändig und zeitintensiv. Um das Visum zu bekommen, benötigt man eine Referenznummer, die man am besten über einen Reiseveranstalter besorgt. Auch hierfür legt man einiges an Geld ab, bis man schließlich ein Visum im Pass eingetragen bekommt.

Im Vorfeld nahmen wir Kontakt mit Herrn Dir. Asghar Mobaraki, dem Leiter des Naturkundemuseums in Teheran, auf. Er sagte uns zu, für ausgewählte Schutzgebiete Permits für uns zu organisieren, zudem wollte er uns noch für einige Beobachtungsstellen Kollegen als Begleitung mitschicken. Aufgrund von Kommunikationsproblemen kamen wir leider nicht dazu, die Genehmigungen abzuholen. Aber auch ohne Permits und Begleiter hatten wir während der gesamten zwei Wochen keinerlei Probleme mit Personen oder Behörden, und die Reise gestaltete sich organisatorisch problemlos. Die Anzahl der Hotels im Iran ist zwar überschaubar, dennoch hatten wir kaum Probleme, vor Ort Zimmer zu bekommen. Wir mussten unsere Reiseplanung allerdings auf Städte mit Hotels abstimmen.

Unsere geplante Reiseroute führte uns ausgehend von Teheran durch die Provinz Semnan nach Osten mit Abstechern in die Kavir-Wüste und ins südliche Elbursgebirge (Alborz) bis Sabzevar, von wo wir durch die Provinz Chorasan bis Bodschnurd fuhren und dann entlang des südlichen Kopet Dag-Gebirges zurück nach Westen in das Tiefland des Kaspischen Meeres in der Provinz Golestan mit Abstechern ins immergrüne nördliche Elbursgebirge und seine hyrkanischen Wälder. Am Ende der Reise erkundeten wir noch die Abhänge des mächtigsten Berges des Iran, des Damavand-Vulkans. Viele der besuchten Gebiete und Nationalparks zählen zum Verbreitungsgebiet des vom Aussterben bedrohten Asiatischen Geparden, von dem es angeblich nur noch etwa 50 Tiere in freier Wildbahn geben soll.

unsere Route durch den Nordiran
unsere Route durch den Nordiran

1. Mai 2016: Flug und Ankunft – Maranjab  

Am ersten Mai flogen wir mit der AUA direkt von Wien nach Teheran. Da wir erst nach Mittag abflogen, kamen wir aufgrund der Zeitverschiebung von 2,5 Stunden erst nach 18:00 Uhr an. Nach Übernahme der Mietautos machten wir uns auf den Weg nach Süden. Unser erstes Ziel hatten wir kurzfristig eingeschoben. Es handelte sich dabei um die Karawanserei Maranjab in der Kavir Wüste, zu der eine geschätzte Fahrzeit von 3,5 Stunden kalkuliert wurde. Die kostenpflichtige, aber äußerst günstige Autobahn nach Süden ist in einem hervorragenden Zustand, allerdings werden die Geschwindigkeitslimits über stationäre Radarboxen streng kontrolliert. An der Stadt Ghom verfinsterte sich der Himmel und als wir vor Kaschan abfuhren, war es bereits stockdunkel. Die letzten 50 km mussten wir auf einer unbefestigten Straße durch die Wüste fahren, was ohne Navigationssystem unmöglich gewesen wäre. Auf dieser Strecke begegneten uns nur ganz wenige Autos. Als die Wüste von Geröll auf Sand wechselte, mussten wir eine Passage mit Vollgas nehmen, um nicht stecken zu bleiben. Einheimische wiesen uns darauf hin, dass hier die Straße durch einen Sandsturm verlegt war und zeigten uns die beste Strecke durch den Sand für unsere 2-Rad-getriebenen Autos. 

Im Sand leuchteten und reflektierten überall kleine Lichter, die wir als Spinnenaugen einschätzten. Bei einer kurzen Pause stellten wir aber fest, dass es sich neben Spinnen auch um Augen von Wundergeckos der Art Teratoscincus keyserlingii handelte. Die wunderschönen nachtaktiven Geckos kommen hier in einer sehr hohen Dichte vor. Während unserer Pause plauderten wir kurz mit vorbeikommenden Russen, die von Moskau mit ihrem PKW angereist waren und das gleiche Ziel wie wir hatten.

tradtitionelle Unterkunft in der Karawanserei Maranjab
tradtitionelle Unterkunft in der Karawanserei Maranjab


Wir erreichten schließlich die Karawanserei um 23:00 Uhr und fragten nach einer Unterkunft. Wir bekamen einen kleinen Raum mit Betonboden und Teppich zugewiesen, konnten aber dann doch noch einige Decken für die Nacht organisieren. Einer der Hausherren kochte uns auch noch einen Tee und eine „Eierspeis“ mit Paradeisern - eine Speise, der wir noch des Öfteren während unserer Reise begegnen sollten. Gestärkt und aufgrund des Zeitunterschiedes noch putzmunter machten wir uns sogleich auf die erste Nachtexkursion im Umfeld der Karawanserei auf. Obwohl die Sanddünen nur wenige 100 m entfernt waren, fanden wir diese aufgrund der Dunkelheit leider nicht. Franz fand beim Umdrehen eines Steines eine wohlgenährte Sandrennnatter (Psammophis schokari). Überall leuchteten die Augen der Wundergeckos und schließlich zeigten sich beim Zähneputzen im Bereich des Sanitärbereichs noch einige Exemplare von Cyrtopodion scabrum. Unsere erste Nacht mussten wir sodann auf ziemlich hartem Untergrund verbringen, während die Hausherren auf Matratzen mit gefederten Lattenrosten im Innenhof nächtigten.

2. Mai 2016: Maranjab – Dasht-e-Kavir – Garmsar

Um 07:15 Uhr ging die Sonne auf und erhellte den ausgetrockneten Salzsee im Hintergrund der Karawanserei sowie die Sanddünen im Vordergrund. Nach einem Frühstück – diesmal mit Spiegelei – erkundeten wir die Sanddünen, in welchen bereits etliche Kamele nach Futter suchten. Es zeigten sich einige Vertreter der Art Phrynocephalus scutellatus, die kleinsten der vielen im Iran vorkommenden Krötenkopfagamen, die häufig einen lila Fleck auf dem Rücken aufweisen. Mit Trapelus agilis kommt eine weitere Agamenart vor, die sowohl sandige wie auch harte Substrate bewohnt. Überall im Sand waren Spuren von Ophiomorus maranjabensis zu sehen, einem kleinen nachtaktiven endemischen Skink. Wir konnten kein lebendes Tier finden aber Franz entdeckte ein totes Exemplar, das möglicherweise durch Walzenspinnen (Solifugen, Camel spider) umgekommen ist. 

Etwas weiter im Osten erreichen die Sanddünen wesentlich größere Ausmaße als an der Karawanserei. Nach kurzer Suche bemerkten wir überall Waranspuren, und schließlich entdeckte Richard den Wüstenwaran in einem kleinen Sandloch. Varanus griseus caspius unterscheidet sich von der Nominatform durch seine deutlichen Rückenstreifen. Der Waran bevorzugt Lebensräume mit relativ starkem Pflanzenbewuchs. Etwas weiter zum Salzsee hin hört die Vegetation fast ganz auf und wir staunten nicht schlecht, als wir dort große Krötenkopfagamen herumflitzen sahen. Es handelte sich dabei um Phrynocephalus maculatus, eine weit verbreitete Art, die hier ebenfalls syntop mit Trapelus agilis vorkommt. 

unser Ziel, die Dünen der Kavirwüste mit dem Namak Salzsee im Hintergrund
unser Ziel, die Dünen der Kavirwüste mit dem Namak Salzsee im Hintergrund


Ein Grund für unseren Abstecher in die Kavirwüste war das Vorkommen von zwei endemischen Eidechsenarten, die wir hier zu finden hofften. Den gesamten Vormittag hindurch ließen sich aber keine Lacertiden blicken, erst gegen 14:00 Uhr entdeckten wir zwei Exemplare von Eremias andersoni, einer gestreiften Art, die sich von den anderen gestreiften Eremias-Arten nur schwer unterscheiden lassen. Die zweite Art – Eremias kavirensis – konnten wir leider nicht finden. Um 15:00 Uhr machten wir uns auf den Weg nach Norden, da wir bis Semnan über 400 km zurücklegen mussten. Am helllichten Nachmittag verdunkelte sich plötzlich der Himmel. Der Grund war ein unglaublich heftiger und dichter Sandsturm, der uns zuerst auf dem Weg von West nach Ost verfolgte und uns schließlich einholte und verhüllte. Ein Aussteigen aus dem Auto war schier unmöglich. Zeitweise konnten wir nur noch Schritttempo fahren und auch die Mautstationen waren unbesetzt. Wir beschlossen aufgrund der Umstände, 100 km weniger bis Garmsar zu fahren, da es dort auch ein Hotel gab.

im Schritttempo durch den heftigen und dichten Sandsturm
im Schritttempo durch den heftigen und dichten Sandsturm


Das Hotel Peyvand in Garmsar war allerdings das einzige auf unserer Reise, das ausgebucht war. Kurzerhand brachte uns aber der Hotelbesitzer bei seinem Vater in der Stadt unter, der kurzfristig seine Enkelkinder ausquartierte und uns ein Großraumzimmer zur Verfügung stellte. Nach dem Abendmahl in der Stadt – meist gab es Spieße vom Huhn oder Lamm – beschädigten wir an einem der Autos die Getriebeölwanne, da wir auf eine Eisenstange auffuhren, die aus dem Boden ragte. Unglücklicherweise verloren wir dadurch Getriebeöl, da wir ein Loch in der Ölwanne hatten. Es war bereits nach 23:00 Uhr, als wir den betagten Hausherrn weckten, der ein wenig Englisch sprach. Wir zeigten und schilderten ihm unser Problem und kurzerhand organisierte er für uns einen Abschleppdienst, der unser Auto gemeinsam mit Gerald und Christoph im Schlepptau zu einer Werkstätte fuhr. Damit nicht genug, ein russischer Mechaniker reparierte das Auto und schweißte das Loch über Nacht und am nächsten Morgen organisierten wir mit unserem Hausherrn - durch Abklappern mehrerer Werkstätten - geeignetes Getriebeöl, sodass wir bereits zu Mittag unsere Reise fortsetzen konnten. Uns allen fiel ein Stein vom Herzen und wir bedankten uns recht herzlich bei all unseren Helfern.

1. Mai 2016: Flug und Ankunft – Maranjab

After a flight time of 4,5 hrs we approached Tehran - Nach einer Flugzeit von 4,5 h landeten wir in Teheran

1. Mai 2016: Flug und Ankunft – Maranjab

On the way to our first destination, many small lights reflected in the darkness beside the road, which turned out to be the eyes of Wonder Geckos - Auf dem Weg in unser erstes Zielgebiet reflektierten viele kleine Lichter in der Dunkelheit, die sich als Augen von Wundergeckos entpuppten - Teratoscincus keyserlingii

1. Mai 2016: Flug und Ankunft – Maranjab

Teratoscincus keyserlingii - a very common species in the Maranjab desert - eine recht häufige Art in der Wüste Maranjab

1. Mai 2016: Flug und Ankunft – Maranjab
Wonder geckos can only be found during the night - Wundergeckos können nur während der Nacht gefunden werden
1. Mai 2016: Flug und Ankunft – Maranjab

Teratoscincus keyserlingii - youngster - Jungtier

1. Mai 2016: Flug und Ankunft – Maranjab

Teratoscincus keyserlingii - can easily lose their skin - können leicht ihre Schuppen verlieren

1. Mai 2016: Flug und Ankunft – Maranjab

Cyrtopodion scabrum - synanthropic species - Kulturfolger

1. Mai 2016: Flug und Ankunft – Maranjab

Phrynocephalus scutellatus - shortly after the sun came out, these lizards appeared - erschienen kurz nach Sonnenaufgang

1. Mai 2016: Flug und Ankunft – Maranjab
Caravanserai Maranjab at the silk road in front of the big salt lake in the Iranian highlands - Karawanserei Maranjab an der Seidenstraße vor dem großen Salzsee im Iranischen Hochland
1. Mai 2016: Flug und Ankunft – Maranjab

Inside the Caravanserai we slept in one of the rooms on the hard bricks - Innerhalb der Karawanserei schliefen wir in einem der Räume auf den harten Ziegeln

1. Mai 2016: Flug und Ankunft – Maranjab
View from the sand dunes - Blick von den Sanddünen
1. Mai 2016: Flug und Ankunft – Maranjab

Psammophis schokari - found during the night- während der Nacht gefunden

1. Mai 2016: Flug und Ankunft – Maranjab

Psammophis schokari - a very alert and quick snake - eine sehr wachsame und schnelle Schlange

1. Mai 2016: Flug und Ankunft – Maranjab

Trapelus agilis - well camouflaged - gut getarnt

1. Mai 2016: Flug und Ankunft – Maranjab
Tha sand racer might have eaten a rat, because we found it in the area of the hen-coop - Die Sandrennnatter könnte eine Ratte gefressen haben, da wir sie am Rand des Hühnerstalles gefunden haben.
1. Mai 2016: Flug und Ankunft – Maranjab

Trapelus agilis - basking on a bush - sonnend auf einem Busch

1. Mai 2016: Flug und Ankunft – Maranjab

Trapelus agilis - agitated male - erregtes Männchen

1. Mai 2016: Flug und Ankunft – Maranjab

Trapelus agilis - a common species in Northern Iran - eine häufige Art im Nordiran

1. Mai 2016: Flug und Ankunft – Maranjab
High sand dunes about 2 km east of Maranjab - Hohe Sanddünen etwa 2 km östlich von Maranjab
1. Mai 2016: Flug und Ankunft – Maranjab

Looks like the Sahara dunes - sieht aus wie die Sahara Dünen

1. Mai 2016: Flug und Ankunft – Maranjab

In the dunes we spotted tracks of a desert monitor - In den Dünen sahen wir Spuren eines Wüstenwarans

1. Mai 2016: Flug und Ankunft – Maranjab

The monitor was hiding and resting under a small shrub - Der Wüstenwaran ruhte und versteckte sich unter einem kleinen Busch

1. Mai 2016: Flug und Ankunft – Maranjab

Varanus griseus caspius - this subspecies is characterized by its dorsal stripes - diese Unterart ist durch ihre Rückenstreifen charakterisiert

1. Mai 2016: Flug und Ankunft – Maranjab

Varanus griseus caspius - the herpetological top predator - der herpetologische Topprädator

1. Mai 2016: Flug und Ankunft – Maranjab

Varanus griseus caspius - Portrait

1. Mai 2016: Flug und Ankunft – Maranjab

Phrynocephalus maculatus - male, this toad head agama lives on salt crusted sandy soil near the dry salt lake.

Phrynocephalus maculatus - Männchen, diese Krötenkopfagame lebt auf sandigem Boden mit Salzkrusten nahe am ausgetrockneten Salzsee.

1. Mai 2016: Flug und Ankunft – Maranjab

Phrynocephalus maculatus - female with the typical orange spots - Weibchen mit den typischen orangen Flecken

1. Mai 2016: Flug und Ankunft – Maranjab

Phrynocephalus maculatus - they were chasing each other during the hottest time of the day - sie verfolgten sich während der heissesten Zeit des Tages

1. Mai 2016: Flug und Ankunft – Maranjab

Trapelus agilis - in the direct neighbourhood of the toad headed agama - in direkter Nachbarschaft der Krötenkopfagamen

1. Mai 2016: Flug und Ankunft – Maranjab

Eremias andersoni - an endemic species of the Maranjab area - eine endemische Eidechse der Maranjab Wüste

1. Mai 2016: Flug und Ankunft – Maranjab

Phrynocephalus scutellatus - observing its territory - beobachtet sein Revier

1. Mai 2016: Flug und Ankunft – Maranjab

Phrynocephalus scutellatus - still active during midday - immer noch aktiv während der Mittagszeit

1. Mai 2016: Flug und Ankunft – Maranjab

Phrynocephalus scutellatus - uses every bump in this flat landscape - nützt jede Erhebnung in dieser ebenen Landschaft

1. Mai 2016: Flug und Ankunft – Maranjab

Eremias andersoni - we found only two specimens of this species - wir fanden nur zwei Tiere dieser Art

1. Mai 2016: Flug und Ankunft – Maranjab

Phrynocephalus maculatus - juvenile - Jungtier

1. Mai 2016: Flug und Ankunft – Maranjab

Sandstorm on the way back - Sandsturm auf dem Rückweg

1. Mai 2016: Flug und Ankunft – Maranjab

The front of the sandstorm - Die Front des Sandsturmes

1. Mai 2016: Flug und Ankunft – Maranjab

Dangerous journey on the motorway - gefährliche Fahrt auf der Autobahn



3. Mai 2016: Garmsar – Semnan – Damghan 

Nach dem Mittagessen machten wir uns auf den Weg nach Semnan. Unser Weg nach Osten führte uns während der nächsten Tage hauptsächlich entlang der alten Seidenstraße. Bereits in der Antike z.B. bei Herodot gab es Beschreibungen dieser historischen Handelsroute. In dem von uns bereisten Abschnitt ist sie heute eine gut ausgebaute mehrspurige Asphaltstraße mit getrennten Richtungsfahrbahnen. Wir erkundeten die südlichen Ausläufer des Elburs-Gebirges nördlich von Semnan. Im Gegensatz zum Norden des Elburs-Gebirges ist der Süden bereits sehr trocken und wüstenhaft. Als wir unsere erste Stelle anfuhren, war es gerade 14:00 Uhr und bereits recht heiß. Dementsprechend gestaltete sich die Suche nach Reptilien sehr schwierig. Der Kaspische Bogenfingergecko – Tenuidactylus caspius, den wir in Georgien und Armenien vergeblich suchten, fanden wir hier erstmals. Er sollte ein regelmäßiger Begleiter auf dieser Reise bleiben. Ein weiterer Gecko – Bunopus crassicauda, eine Art aus einer Gattung, die wir aus dem Oman bereits kannten, versteckte sich in kleinen Steinhöhlen. Schließlich fanden wir noch ein außergewöhnlich silbergrau gefärbtes Männchen von Eumeces schneideri. Alle sonst (auch auf dieser Reise) gefunden Tiere waren im Gegensatz dazu eher braun gefärbt. Als letzte Art dieser trockenen Steinhänge entdeckten wir noch ein trächtiges Weibchen der Schlangenaugeneidechse. Diese Art kommt zwar bis weit in den Osten des Iran vor, gilt hier – am Rand ihrer nordöstlichen Arealgrenze – aber eher als selten. 

die südlichen Ausläufer des Elburs-Gebirges nördlich von Semnan
die südlichen Ausläufer des Elburs-Gebirges nördlich von Semnan


Am frühen Abend besuchten wir die Oase Darjazin nördlich von Semnan. Im Ortszentrum kauften wir Erfrischungen ein und entdeckten in einem Alkoholglas eine eingelegte Schlange, die der Ladenbesitzer als Kobra bezeichnete. Anhand von Details auf den Fotos mussten wir später aber feststellen, dass es sich um eine harmlose Natter der Gattung Hemorrhois handelte. In der grünen Oase wurden Weintrauben, Granatäpfel und Gemüse angebaut. Leider waren die Gärten nicht gut zugänglich, aber entlang der Zäune tummelten sich viele Goldmabuyen. Diese Art hat in den letzten Jahren eine bewegte Nomenklatur durchgemacht. Ursprünglich hieß dieses Taxon Mabuya aurata transcaucasica, dann spaltete sich die Gattung auf und während nur noch die amerikanischen Langschwanzskinke den Namen Mabuya behielten, bekamen die paläarktischen Mabuyen den Namen Trachylepis.

Erst kürzlich wurde nun auch die Gattung Trachylepis aufgespalten und die Mabuyen des Nahen Ostens erhielten den Namen Heremites. Die nordöstlichen Tiere der Unterart transcaucasicus werden mittlerweile gemeinsam mit der südöstlichen Nominatform der Art Heremites septemtaeniatus zugerechnet, was unserer Einschätzung nach zumindest phänotypisch richtig erscheint. Auf lehmigem Untergrund entdeckten wir schließlich noch eine Mesalina watsonana, eine nahe Verwandte der Art M. guttulata. Am späteren Nachmittag machten wir uns auf den 120 km langen Weg von Semnan nach Damghan. Unterwegs konnten wir keinerlei attraktive Habitate finden. In Damghan checkten wir in das qualitativ gute Damghan Tourism Hotel für eine Nacht ein. Da uns schön langsam das Geld ausging, versuchten wir, in der Stadt Damghan Geld zu wechseln. Wir hatten fast nur noch Euro, da unsere Dollarvorräte für die Kaution der Autos herhalten mussten. Die Geldautomaten spuckten für uns aufgrund der US-Sanktionen kein Geld aus und so mussten wir Bargeldvorräte für die gesamte Reise mitnehmen.

In den Banken von Damghan wurden wir allerdings nur verwundert angeschaut und schließlich schickte uns ein Filialleiter in die Fußgängerzone zu einem Schmuckhändler. Der Goldschmied wollte zwar lieber Dollar, nahm dann aber auch mit unseren Euros vorlieb. Er verließ mit dem übergebenen Bargeld (600 €) das Geschäft, auf welches wir in seiner Abwesenheit aufpassen sollten. Nach etwa 20 Minuten kam er mit einem dicken Bündel an Scheinen zurück und, nachdem wir mehrmals gemeinsam nachgezählt hatten, verließen wir zufrieden das Schmuckgeschäft, denn der vereinbarte Wechselkurs war recht ordentlich. Auf unserer Reise war dies seit diesem Zeitpunkt die Art, wie wir immer an iranisches Bargeld kamen.

Iran 2016: 3. Mai 2016: Garmsar – Semnan – Damghan

Though it was already late at night we found a garage where our car was repaired. We could continue our trip the next morning -

Obwohl es bereits mitten in der Nacht war, fanden wir eine Werkstätte, die unser Auto wieder flott machte. Am Morgen konnten wir unsere Reise fortsetzen.

Iran 2016: 3. Mai 2016: Garmsar – Semnan – Damghan

Landscape north of the city of Semnan. In the background the first hills of the Alborz. -

Landschaft nördlich der Stadt Semnan. Im Hintergrund die ersten Berge des Elburs-Gebirges.

Iran 2016: 3. Mai 2016: Garmsar – Semnan – Damghan

Tenuidactylus caspius, the Caspian Bent-toed Gecko is a common gecko in this area. -

Tenuidactylus caspius, der Kaspische Nacktfinger- oder Bogenfingergecko, ist hier ein häufiger Gecko.

Tenuidactylus caspius
Iran 2016: 3. Mai 2016: Garmsar – Semnan – Damghan

Tenuidactylus caspius - Portrait - Porträt

Iran 2016: 3. Mai 2016: Garmsar – Semnan – Damghan

Tenuidactylus caspius cleaning its eyes. -

Tenuidactylus caspius beim Reinigen der Augen.

Iran 2016: 3. Mai 2016: Garmsar – Semnan – Damghan

Eumeces schneideri is the largest skink in Iran. -

Eumeces schneideri ist der größte Skink im Iran.

Iran 2016: 3. Mai 2016: Garmsar – Semnan – Damghan

In spite of its size Eumeces schneideri quickly finds shelter under stones and scrub. -

Trotz seiner Größe findet Eumeces schneideri schnell Deckung unter Steinen und Gestrüpp.

Iran 2016: 3. Mai 2016: Garmsar – Semnan – Damghan

The colour of this Eumeces was remarkably grey, whereas other specimen found farther east were more beige. -

Dieser Eumeces war auffallend grau gefärbt, während andere Exemplare weiter östlich eher hellbraun waren.

Iran 2016: 3. Mai 2016: Garmsar – Semnan – Damghan

Eumeces schneideri - Portrait - Porträt

Iran 2016: 3. Mai 2016: Garmsar – Semnan – Damghan

Bunopus crassicauda was a second species of gecko which we found here north of Semnan. -

Bunopus crassicauda war eine weitere Gecko-Art, die wir hier nördlich von Semnan fanden.

Iran 2016: 3. Mai 2016: Garmsar – Semnan – Damghan

Lonely place in the Alborz north of the silk road. -

Einsame Gegend im Elburs-Gebirge nördlich der Seidenstraße.

Iran 2016: 3. Mai 2016: Garmsar – Semnan – Damghan

We found nothing at this dry place except for one Snake-eyed Lizard (Ophisops elegans). -

Wir fanden in dieser trockenen Ödnis nichts außer einer Europäischen Schlangenaugeneidechse (Ophisops elegans).

Iran 2016: 3. Mai 2016: Garmsar – Semnan – Damghan

Ophisops elegans - pregnant female - trächtiges Weibchen.

Iran 2016: 3. Mai 2016: Garmsar – Semnan – Damghan

Ophisops elegans - basking in the sun - beim Sonnenbad.

Iran 2016: 3. Mai 2016: Garmsar – Semnan – Damghan

Typical store in a small village where we could buy food stuff and cold drinks. -

Typischer Laden in einem kleinen Dorf, wo wir Verpflegung und kühle Getränke kaufen konnten.

Iran 2016: 3. Mai 2016: Garmsar – Semnan – Damghan

In one of the shops we found this snake in a glass of alcohol. The storeowner told us that it was a cobra but detailled analysis of the photographs showed that the pholidosis does not match. Probably it was a harmless Hemorhois species. -

In einem der kleinen Läden fanden wir diese Schlange in einem Alkohol-Glas. Der Ladenbesitzer versicherte uns, es sei eine Kobra, aber genauere Untersuchungen der Fotos zeigten, dass die Beschuppungsmerkmale nicht passten. Vermutlich eine harmlose Hemorhois-Art.

Iran 2016: 3. Mai 2016: Garmsar – Semnan – Damghan

Between the gardens and fields near Darjazin we found this Mesalina watsonana. -

Zwischen den Gärten und Feldern bei Darjazin fanden wir diese Mesalina watsonana.

Iran 2016: 3. Mai 2016: Garmsar – Semnan – Damghan

Heremites septemtaeniata (Trachylepis septemtaeniata) - adult specimen - Erwachsenes Tier.

Iran 2016: 3. Mai 2016: Garmsar – Semnan – Damghan

Heremites septemtaeniata (Trachylepis septemtaeniata) - juvenile - Jungtier.

Iran 2016: 3. Mai 2016: Garmsar – Semnan – Damghan

Dark coloured Caspian Bent-toed Gecko (Tenuidactylus caspius) -

Dunkel gefärbter Kaspischer Bogenfinger (Tenuidactylus caspius).

Iran 2016: 3. Mai 2016: Garmsar – Semnan – Damghan

In Damghan these two students showed us a good restaurant where we had dinner together. All people we met in Iran were very friendly and helpful to us -

In Damghan zeigten uns diese beiden Stundenten ein gutes Restaurant, wo wir gemeinsam speisten. Alle Leute, denen wir im Iran begegneten, waren sehr freundlich und hilfsbereit.

Iran 2016: 3. Mai 2016: Garmsar – Semnan – Damghan

A typical and tasty dinner which we often had in Iran: grilled meat with vegetables and of course: rice -

Ein typisches schmackhaftes Abendessen, wie wir es im Iran oft bekamen: gegrilltes Fleisch mit Gemüse und natürlich: Reis.



4. Mai 2016: Damghan – Badele Kuh – Schahrud

An diesem Tag war ein Abstecher in die Berge nördlich von Damghan geplant, um dort das kleine „Pamukkale des Iran“ zu besuchen, die Sinterterrassen von Badap Soort. Wir verließen uns auf unser Navigationssystem und fuhren Richtung Norden, wo wir unterwegs an einigen Stellen an einem Bachlauf stehen blieben und unsere ersten Amphibien fanden. Neben Kaulquappen der Wechselkröte – Bufo variabilis, waren hier auch etliche Seefrösche – Pelophylax cf. bedriagae anzutreffen. Uns interessierten aber vor allem die Eidechsen, die wir als Eremias kopetdaghica identifizierten, eine ehemalige Unterart von E. strauchi. Die flinken Eidechsen waren hier in hoher Anzahl anzutreffen. Als weitere Art konnten wir hier eine farbenprächtige sonnende Trapelus agilis nachweisen.  

Zwischen Kalateh und Badele Kuh wurde die Landschaft immer gebirgiger und ein merklicher Wandel der Vegetation war bemerkbar. Nun waren nicht nur die Bachläufe begrünt, sondern auch die Abhänge waren mit vielen Sträuchern und Blütenpflanzen bewachsen. Unter Eremias kopetdaghica mischten sich auch einige Vertreter von Eremias persica und Ophisops elegans entlang des Baches. An einem Hügel am Rand von extensiv-landwirtschaftlich betriebenen Äckern wurde eine komplett andere Reptilienfauna festgestellt: Kaukasusagamen (Paralaudakia caucasia) stellten sich auf einzelnen Felsen zur Schau. In kleinen Schotter- und Geröllfeldern huschten kleine Johannisechsen (Ablepharus pannonicus) umher. Auch zwei flinke Echsenjäger, Schlangen der Art Platyceps najadum, konnten hier nachgewiesen werden. Ein Tier befand sich gerade in Häutung. Die Fleckung dieser hier vorkommenden Nominatform weicht deutlich von derjenigen der Europäischen Unterart dahlii ab.

Gebirge im Norden der Provinz Semnan
Gebirge im Norden der Provinz Semnan


Nach diesem Stopp kurz vor Badele Kuh erwarteten wir nun eine Querstraße zum nahegelegenen Badap Soort, die sich aber als Steig entpuppte, und so mussten wir nur 10 km vor unserem eigentlichen Ziel umkehren, da der Umweg zum Ziel über 200 km betrug und die Zeit bereits fortgeschritten war. Wir fuhren zurück nach Damghan und noch 70 km weiter nach Osten zu unserer nächsten Station in Schahrud, wo wir in das ziemlich teure Luxushotel Paramyda (50 Euro pP) mit einer sehr geräumigen Riesenwohnung (und leider auch zahlreichen Moskitos) eincheckten.

Iran 2016: 4. Mai 2016: Damghan – Badele Kuh – Schahrud

River near Ahvanu (NW of Damghan).

Flusslandschaft in der Nähe von Ahvanu (NW von Damghan).

Iran 2016: 4. Mai 2016: Damghan – Badele Kuh – Schahrud

The river cuts deep into the soft loam.

Der Fluss gräbt sich tief durch den weichen Löss.

Iran 2016: 4. Mai 2016: Damghan – Badele Kuh – Schahrud

Eremias kopetdhagica - juvenile - Jungtier.

Iran 2016: 4. Mai 2016: Damghan – Badele Kuh – Schahrud

Juvenile Eremias kopetdhagica show a typical striped pattern and are coloured red beneath the tail.

Jungtiere von Eremias kopetdhagica haben eine auffällige Streifenzeichnung und eine rote Schwanzunterseite.

Iran 2016: 4. Mai 2016: Damghan – Badele Kuh – Schahrud

This specimen shows the adult coloration at the upper side but the underside of the tail is still red.

Dieses Exemplar zeigt oberseits schon die Erwachsenenzeichnung, die Schwanzunterseite ist aber noch rötlich gefärbt.

Iran 2016: 4. Mai 2016: Damghan – Badele Kuh – Schahrud

Eremias kopetdaghica was formerly known as a subspecies of E. strauchi but was lately described as a discrete species.

Eremias kopetdaghica war ursprünglich eine Unterart von E. strauchi, wurde aber vor kurzem als eigene Art beschrieben.

Iran 2016: 4. Mai 2016: Damghan – Badele Kuh – Schahrud

We found Eremias kopetdaghica in the dense shrubs right beside the river.

Wir fanden Eremias kopetdaghica in der dichten Buschvegetation direkt neben dem Fluss.

Iran 2016: 4. Mai 2016: Damghan – Badele Kuh – Schahrud

Eremias kopetdaghica - male - Männchen.

Iran 2016: 4. Mai 2016: Damghan – Badele Kuh – Schahrud

Brilliant Ground Agama (Trapelus agilis) sunbathing on a heap of earth.

Steppenagame (Trapelus agilis) beim Sonnenbad auf einem Erdhaufen.

Iran 2016: 4. Mai 2016: Damghan – Badele Kuh – Schahrud

Brilliant Ground Agama (Trapelus agilis) presenting its gular sac. These animals are able to quickly change colour.

Steppenagame (Trapelus agilis) präsentiert ihren Kehlsack. Diese Tiere sind in der Lage, rasch ihre Farbe zu ändern.

Iran 2016: 4. Mai 2016: Damghan – Badele Kuh – Schahrud

Trapelus agilis - male - Männchen.

Iran 2016: 4. Mai 2016: Damghan – Badele Kuh – Schahrud

Detail of the throat, consider the long and strong claws too.

Nahaufnahme der Kehle, man beachte auch die langen, kräftigen Krallen.

Iran 2016: 4. Mai 2016: Damghan – Badele Kuh – Schahrud

A creek with fresh water is rarely found in this stony desert.

Ein Bach mit klarem Wasser ist ein seltener Anblick inmitten dieser Steinwüste.

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In the foothills of the Alborz mountains: habitat of Eremias kopetdhagica, E. persica and Ophisops elegans.

In den südlichen Ausläufern des Elburs-Gebirges: Lebensraum von Eremias kopetdhagica, E. persica und Ophisops elegans.

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Eremias persica - a second species of Eremias we found here.

Eremias persica - eine weitere Eremias-Art, die wir hier fanden.

Iran 2016: 4. Mai 2016: Damghan – Badele Kuh – Schahrud

Eremias persica lives syntopic here with E. kopetdaghica.

Eremias persica lebt hier syntop mit E. kopetdhagica.

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As most of the reptiles Eremias kopetdhagica is also often ridden by ticks.

Wie die meisten Reptilien wird auch Eremias kopetdachica oft von Zecken geplagt.

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Eremias kopetdaghica sunbathing between the shrubs

Eremias kopetdaghica beim Sonnenbad zwischen den Büschen.

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Caterpillars and their web near Badeleh Kuh.

Raupengespinst in der Nähe von Badeleh Kuh.

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Here we found two specimen of the Slender Whip Snake (Platyceps najadum).

Hier fanden wir zwei Exemplare der Schlanknatter (Platyceps najadum).

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Platyceps najadum - portrait - Porträt.

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Platyceps najadum - the nominate form differs in coloration from the subspecies dahlii which we know from Europe.

Platyceps najadum - die Nominatform unterscheidet sich in der Zeichnung von der Unterart dahlii, die wir aus Europa kennen.

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Platyceps najadum - a very swift diurnal snake.

Platyceps najadum - eine sehr flinke, tagaktive Schlange.

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A Caucasian Agama (Paralaudakia caucasia) looking at us suspiciously.

Eine Kaukasus-Agame (Paralaudakia caucasia) beäugt uns misstrauisch.

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Paralaudakia caucasia - males often pose at a look-out to survey their territory.

Paralaudakia caucasia - die Männchen sitzen oft exponiert auf einem Ausguck um ihr Revier zu überblicken.

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When disturbed Paralaudakia caucasia remains flat and motionless, if you continue approaching it will flee into a shelter.

Bei Störung verharrt Paralaudakia caucasia anfangs flach und bewegungslos, bei weiterer Annäherung flieht sie in einen Unterschlupf.

Iran 2016: 4. Mai 2016: Damghan – Badele Kuh – Schahrud

Paralaudakia caucasia - male - Männchen.

Iran 2016: 4. Mai 2016: Damghan – Badele Kuh – Schahrud

We found several specimen of the Asian Snake-eyed Skink (Ablepharus pannonicus) but they disappear very quick between the boulders where we couldn't find them anymore. This was the only one who granted us a photograph

Wir fanden mehrere Exemplare des Asiatischen Natternauges (Ablepharus pannonicus), aber diese Tiere verschwinden äußerst flink im Geröll und sind dann meist unauffindbar. Dies war das einzige Tier, das wir zu einem kurzen Foto überreden konnten.

Iran 2016: 4. Mai 2016: Damghan – Badele Kuh – Schahrud

Badeleh Kuh - the road ends at this small village. We had to turn back and return to the main road.

Badeleh Kuh - in diesem kleinen Dorf endet die Straße. Wir mussten umkehren und auf die Hauptstraße zurückfahren.



5. Mai 2016: Schahrud – Haji Aligholi-Sandwüste - Sabzevar

Zeitig in der Früh machten wir uns auf, die südlich der Stadt Schahrud gelegenen Sandwüsten östlich des Aligholi-Salzsees zu besuchen. Am Stadtrand von Schahrud sonnten sich bereits am frühen Morgen etliche Kaukasusagamen. An unserem ersten Halt südlich der Stadt an einer salzigen Lehmwüste beobachteten wir einige Eidechsen, die wir zuerst als E. kopetdaghica einstuften. Später identifizierten wir diese Art anhand der Fotos allerdings als Eremias velox velox, einer nahe verwandten Art. Auf etlichen Steinen entlang der Straße sonnten sich die bereits bekannten Agamen der Art Trapelus agilis. Die ersten sandigen Bereiche waren etwa 70 km von der Stadt entfernt. Dabei handelt es sich um kleinere Sanddünen, die nach Süden hin höher werden. Im Übergangsbereich zum Sand hin beobachteten wir zwei verschiedene Eidechsenarten; eine gestreifte Art, die wir als Eremias fasciata einstuften und eine gefleckte Art, bei der es sich um Eremias nigrocellata handeln dürfte. Beide Arten haben im Gebiet auch Doppelgänger, nämlich die gestreifte Eremias lineolata, die wir weiter östlich finden konnten und Eremias intermedia, die gefleckte Art, die aber erst im äußersten Osten des Irans vorkommen dürfte. Als wir im Bereich von straßenquerenden Kanälen noch einige Kaspische Geckos fotografierten, kam bereits am späten Vormittag innerhalb von kurzer Zeit wieder ein starker Sandsturm auf, der ein weiteres Suchen unmöglich machte. Richard konnte noch einen Fuchs fotografieren, aber wir mussten unsere Suche abbrechen und strichen auch die geplante Nachtexkursion in den Sanddünen aufgrund des schlechten Wetters. Stattdessen kehrten wir wieder zurück und fuhren 250 km weiter nach Osten bis Sabzevar, dem östlichsten Punkt unserer Reise. Wir checkten im Kamelia Hotel in Sabzevar ein und legten fest, hier zweimal zu nächtigen, da die Gegend laut Literatur recht vielversprechend ist.

Pferdespringer - Allactaga
Pferdespringer - Allactaga


Am Abend beschlossen wir, obwohl wir das Gebiet überhaupt nicht kannten, eine kurze Nachtexkursion zu machen. Etwa 15 km südlich der Stadt stoppten wir in einer lehmigen, von Büschen durchsetzten Wüste. Trotz intensiver Suche konnten wir kein einziges Reptil finden. Ein Pferdespringer ließ sich zutraulich beobachten, und große Taranteln leuchteten silbrig mit ihren Augen aus den Höhlen. Weitere 15 km weiter südlich suchten wir auf einem steinigen trockenen Hügel nach (den scheinbar sehr spärlich vorhandenen) Reptilien. Erst am Ende einer 1-stündigen Suche fand Christoph eine große attraktive Diademnatter, Spalerosophis diadema, die sich allerdings nicht gerne fotografieren lassen wollte. Somit endete der an und für sich enttäuschende Tag doch noch mit einer netten Überraschung.

Iran 2016: 5. Mai 2016: Schahrud – Haji Aligholi-Sandwüste - Sabzevar

Buildings made of clay on our way south into the Kavir desert.

Lehmbauten auf unserem Weg Richtung Süden in die Kavir Wüste.

Iran 2016: 5. Mai 2016: Schahrud – Haji Aligholi-Sandwüste - Sabzevar

At first we regarded these lizards as Eremias kopetdaghica but then we identified them as E. velox.

Zuerst hielten wir diese Tiere für Eremias kopetdaghica, aber dann identifizierten wir sie als E. velox.

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Eremias velox - subadult

Iran 2016: 5. Mai 2016: Schahrud – Haji Aligholi-Sandwüste - Sabzevar

Behind these hills the desert of Kavir extends for hundreds of kilometers.

Hinter diesen Hügeln erstreckt sich die Wüste Kavir hunderte Kilometer weit.

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We always had to be aware of camels on the road. These animals don't care about cars and often step on the road unmotivatedly.

Auch hier mussten wir immer auf die Kamele neben und auf der Fahrbahn achten. Diese Tiere kümmern sich nicht um Autos und betreten die Fahrbahn oft ganz unmotiviert.

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This Brilliant Ground Agama (Trapelus agilis) posed on its stone right beside the road.

Diese Steppenagame (Trapelus agilis) posierte auf ihrem Stein direkt neben der Straße.

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Semi-desert at the northern edge of the Kavir.

Halbwüste am nördlichen Rand der Kavir.

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We identified these agile lizards as Eremias fasciata.

Diese flinken Eidechsen identifizierten wir als Eremias fasciata.

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Being very shy at first E. fasciata allowed us to take close-ups if we approached slowly enough.

Nach anfänglicher Scheu ließ sich E. fasciata bereitwillig fotografieren, wenn man sich vorsichtig annäherte.

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Dorsal view of E. fasciata.

Rückenansicht von E. fasciata.

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The contrast of the colouration was quite variable, e.g. very weak in this specimen.

Der Kontrast der Streifenzeichnung war sehr unterschiedlich, bie diesem Tier z.B. eher schwach ausgeprägt.

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These lizards were darting very quickly between the shrubs where they found shelter.

Diese Eidechsen flitzten sehr schnell zwischen den einzelnen Büschen herum, wo sie immer wieder gute Deckung fanden.

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Eremias nigrocellata - male - Männchen.

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Here, Eremias nigrocellata lives syntopic with E. fasciata.

Eremias nigrocellata kommt hier syntop mit E. fasciata vor.

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This Caspian Bent-Toed Gecko (Cyrtopodion caspium) found shelter from the sun under a bridge.

Dieser Kaspische Nacktfingergecko (Cyrtopodion caspium) versteckte sich unter einer Brücke vor der Sonne.

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Farther south we found this beautiful sandy habitat.

Noch weiter südlich fanden wir dieses schöne Sand-Habitat.

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The Brilliant Ground Agama (Trapelus agilis) loves elevated locations like stones or bushes to sit on.

Steppenagamen (Trapelus agilis) lieben erhöhte Sitzwarten wie Steine oder Büsche.

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This Caspian Bent-Toed Gecko (Cyrtopodion caspium) was found under a stone and again near a bridge where the ground was much cooler than the surroundings.

Diesen Kaspischen Nacktfingergecko (Cyrtopodion caspium) fanden wir unter einem Stein ebenfalls in der Nähe einer Brücke, wo der Boden wesentlich kühler war, als in der Umgebung.

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As it was quite hot we soon released this gecko under its stone.

Da es sehr heiß war, entließen wir diesen Gecko sehr bald wieder unter seinen Stein.

Iran 2016: 5. Mai 2016: Schahrud – Haji Aligholi-Sandwüste - Sabzevar

Our trip into the Kavir desert was stopped by this sandstorm. We hurried to get back into our cars, to protect us and our equipment from the sand grains.

Unser Ausflug in die Kavir-Wüste wurde durch diesen Sandsturm beendet. Wir beeilten uns, in die Autos zu kommen, wo wir und unsere Ausrüstung vor den Sandkörnern geschützt waren.

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On our way back we met this Rüppell's fox (Vulpes rueppellii). This shy animal immediately disappeared in the scrub.

Auf unserem Weg zurück begegnete uns noch dieser Rüppellfuchs (Vulpes rueppellii). Das scheue Tier verschwand sofort zwischen den Büschen.

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In this luxurious hotel a wedding was going on. We had dinner in a separate room.

In diesem luxuriösen Hotel war gerade eine Hochzeit im Gange. Wir bekamen unser Essen im Extrazimmer.

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Jerboas (an Allactaga species) are quite common in the semi-desert south of Sabzevar.

In der Halbwüste südlich von Sabzevar sind Pferdespringer (eine Allactaga Art) recht häufig.

Iran 2016: 5. Mai 2016: Schahrud – Haji Aligholi-Sandwüste - Sabzevar

Jerboas move around by jumping like small kangaroos.

Pferdespringer bewegen sich - ähnlich kleinen Kängurus - springend fort.

Iran 2016: 5. Mai 2016: Schahrud – Haji Aligholi-Sandwüste - Sabzevar

A tarantula on its nocturnal hunting expedition.

Eine Tarantel auf ihrem nächtelichen Beutestreifzug.

Iran 2016: 5. Mai 2016: Schahrud – Haji Aligholi-Sandwüste - Sabzevar

Several eyes gives a good panorama view.

Mehrere Augen geben dieser Spinne einen guten Rundumblick.

Iran 2016: 5. Mai 2016: Schahrud – Haji Aligholi-Sandwüste - Sabzevar

This mantis was well camouflaged between the blades of grass. We only spotted it by chance.

Diese Fangschrecke war zwischen den Grashalmen bestens getarnt. Wir entdeckten sie nur durch Zufall.

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Finally Christoph found this Diadem Snake (Spalerosophis diadema) as a final highlight of this day.

Schließlich fand Christoph diese Diademnatter (Spalerosophis diadema) als das abschließende Highlight dieses Tages.

Iran 2016: 5. Mai 2016: Schahrud – Haji Aligholi-Sandwüste - Sabzevar

Spalerosophis diadema - portrait - Porträt.

Iran 2016: 5. Mai 2016: Schahrud – Haji Aligholi-Sandwüste - Sabzevar

Diadem Snakes (Spalerosophis diadema) are active during dusk and at night to avoid the high temperatures during the daytime.

Diademnattern (Spalerosophis diadema) sind dämmerungs- und nachtaktiv um den heißen Tagestemperaturen zu entgehen.



6. Mai 2016: Sabzevar – Sanddünen bei Malvand

Wir starteten unsere Tour wieder sehr zeitig in der Früh in Richtung Südwesten. Wir wussten, dass es etwa 60 km von Sabzevar entfernt Sanddünen geben soll, wo das Vorkommen von Phrynocephalus mystaceus gemeldet worden war. Bereits kurz nach 8 Uhr in der Früh erreichten wir erste niedrige Sandlinsen, die bereits sonnenbeschienen waren und es dauerte nicht lange, bis wir die ersten Bärtigen Krötenkopfagamen beobachten konnten. Im Vergleich zu seinen Gattungsverwandten ist diese Art wesentlich größer, sieht wirklich spektakulär aus und bewegt sich außergewöhnlich schnell. Zum Glück bleiben die Tiere nach kurzer Flucht stehen und lassen sich mit der Zeit leicht beobachten. Nach dem Ende der Flucht rollen sie mehrmals ihren Schwanz auf und wieder ab. Bei manchen jungen und weiblichen Tieren ist die Unterseite des Schwanzes leuchtend orange gefärbt. Leider konnten wir bei keinem der vielen aktiven Tiere das berühmte Ausstülpen der namensgebenden Bärte beobachten, das normalerweise eine Abwehrreaktion gegen Angreifer darstellt.

Im gleichen Lebensraum konnten wir das Vorkommen von Eremias lineolata, einer weiteren gestreiften Eidechsenart, feststellen, die äußerlich durch einen Laien kaum von E. fasciata oder E. andersoni unterschieden werden kann. Auch die beschriebenen Pholidoseunterschiede sind phänotypisch nur schwer zu erkennen. Auf etwas härteren Substraten kamen die Arten Trapelus agilis und Mesalina watsonana vor.

Das besuchte Gebiet war eines der besten und „artenreichsten“ der gesamten Reise. Als Straßenopfer konnten wir zwei frisch überfahrene Schlangen der Art Platyceps karelini fast an der gleichen Stelle auch noch eine überfahrene Lytorhynchus ridgewayi sowie einen ziemlich zerquetschten Wüstenwaran nachweisen; ein weiterer wäre uns fast ins Auto gerannt, verkroch sich aber sofort in ein Loch, bei dem unsere Ausgrabungsbemühungen aber leider umsonst waren. Einige Tiere der Art Bunopus tuberculatus komplettierten die Funde während des Tages. Wir beschlossen, nach einem kurzen Nickerchen im Hotel nochmals in den Bereich der Sanddünen zu fahren, um eine Nachtexkursion abzuhalten. Als häufigste nachtaktive Art stellte sich wieder Teratoscincus keyserlingii heraus, deren Augen überall leuchteten. Daneben fanden wir einige kleine sandbewohnende Geckos der Art Crossobamon eversmanni sowie in felsiger Umgebung einen weiteren Gecko, den wir zuerst als Bunopus einstuften. Zu Hause mussten wir feststellen, dass es sich um Mediodactylus spinicauda handelte. 

Wundergecko - Teratoscincus keyserlingii
Wundergecko - Teratoscincus keyserlingii

In der Dunkelheit waren einige Langohr-Igel auf Nahrungssuche unterwegs. Christoph fand eine weitere, diesmal etwas kleinere Diademnatter und während der Rückfahrt lag auch noch eine frisch überfahrene Sandboa, Eryx tataricus, am Rand einer Ortschaft. Alles in allem war dies ein erfolgreicher Tag, allerdings hätten wir die überfahrenen Arten gerne lebend gesehen.

Iran 2016: 6. Mai 2016: Sabzevar – Sanddünen bei Malvand

One of the highlights of our trip was the Secret Toadhead Agama (Phrynocephalus mystaceus).

Eines der Highlights unserer Reise war der Bärtige Krötenkopf (Phrynocephalus mystaceus).

Iran 2016: 6. Mai 2016: Sabzevar – Sanddünen bei Malvand

If threatened, this agama flees with high speed over the sand and suddenly it stops and observes its persecutor.

Bei Gefahr flüchten die Tiere mit hoher Geschwindigkeit über den Sand, bleiben aber schon kurz darauf wieder sitzen und schauen zurück, was der Verfolger macht.

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Toad Headed Agamas are also able to bury themselves into the sand quickly with vibrating movements.

Krötenkopf-Agamen können sich auch durch Vibrations-Bewegungen schnell im lockeren Sand eingraben.

Iran 2016: 6. Mai 2016: Sabzevar – Sanddünen bei Malvand

Secret Toadhead Agamas (Phrynocephalus mystaceus) communicate by moving their body, especially their head and tail.

Bärtige Krötenkopf-Agamen (Phrynocephalus mystaceus) kommunizieren ständig durch Bewegungen ihres Körpers, vor allem aber durch Kopf und Schwanz.

Iran 2016: 6. Mai 2016: Sabzevar – Sanddünen bei Malvand

Phrynocephalus mystaceus

Iran 2016: 6. Mai 2016: Sabzevar – Sanddünen bei Malvand

To avoid overheating Toadhead Agamas are able to lift their body off the hot sand.

Um Überhitzung zu vermeiden, können Krötenkopf-Agamen ihren Körper weit von der heißen Sandoberfläche abheben.

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The yellow-orange underside of the tail identifies this specimen as a juvenile.

Das Zeigen der gelb-orangenen Schwanzunterseite weist dieses Tier noch als Jungtier aus.

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Another striped Eremias species. We identified this one as Eremias lineolata.

Noch eine gestreifte Eremias Art. Diese identifizierten wir als Eremias lineolata.

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Here, Eremias lineolata exists in the same habitat as the Secret Toadhead Agama.

Eremias lineolata lebt hier im gleichen Lebensraum wie der Bärtige Krötenkopf.

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Galerida cristata - Crested Lark - Haubenlerche.

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Spalerosophis diadema - Diadem Snake - Diademnatter.

Iran 2016: 6. Mai 2016: Sabzevar – Sanddünen bei Malvand

Spalerosophis diadema - portrait - Porträt.

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Landscape south-west of Sabzevar: looks a bit monotone but is habitat for Trapelus agilis, Bunopus tuberculatus, Mesalina watsonana, Varanus griseus, Lytorhynchus ridgewayi, Platyceps karelini and Spalerosophis diadema.

Landschaft südwestlich von Sabzevar: sieht etwas trostlos aus, ist aber Lebensraum von Trapelus agilis, Bunopus tuberculatus, Mesalina watsonana, Varanus griseus, Lytorhynchus ridgewayi, Platyceps karelini und Spalerosophis diadema.

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Brilliant Ground Agama (Trapelus agilis) on an earth heap right beside the road.

Steppenagame (Trapelus agilis) auf einem Erdhaufen direkt neben der Straße.

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Brilliant Ground Agama (Trapelus agilis) claims its territory by displaying bright colours.

Steppenagame (Trapelus agilis) beansprucht ihr Territorium mit leuchtenden Farben.

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Endless road.

Endlose Straße.

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Here we met these two young guys hunting for birds. As always, they were very friendly and polite.

Hier trafen wir diese beiden jungen Männer, die gerade auf der Vogeljagd waren. Wie alle unsere Begegnungen mit Einheimischen im Iran verlief auch diese sehr freundlich und höflich.

Iran 2016: 6. Mai 2016: Sabzevar – Sanddünen bei Malvand

Mesalina watsonana - an inhabitant of these semi-deserts - eine Bewohnerin dieser Halbwüsten.

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Finally we reached these hills and decided to come back here at night.

Schließlich erreichten wir diese Hügel und beschlossen, uns das Habitat bei Nacht anzusehen.

Iran 2016: 6. Mai 2016: Sabzevar – Sanddünen bei Malvand

We re-visited the mystaceus location by night. A new gecko on our species-list: Crossobamon eversmanni.

Wir besuchten die mystaceus-Stelle nocheinmal nachts. Ein neuer Gecko auf unserer Artenliste: Crossobamon eversmanni.

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Teratoscincus keyserlingii - their eyes glow orange by night and can be distinguished from spiders whose eyes reflect the light in white.

Teratoscincus keyserlingii - ihre Augen reflektieren nachts orange. Man kann sie von Spinnen unterscheiden, deren Augen weiß leuchten.

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Adult Wondergeckos (Teratoscincus keyserlingii) are coloured orange with bright longitudinal stripes.

Erwachsene Wundergeckos (Teratoscincus keyserlingii) sind orange mit hellen Längsstreifen.

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Juveniles have broad yellow and black transverse bars.

Jungtiere hingegen haben breite gelb-schwarze Querbänder.

Iran 2016: 6. Mai 2016: Sabzevar – Sanddünen bei Malvand

The wondergeckos (Teratoscincus keyserlingii) walked on the sand between the bushes without rushing and it was easy to take pictures of them

Die Wundergeckos (Teratoscincus keyserlingii) marschierten ohne Hast über den Sand zwischen den Büschen und ließen sich gut fotografieren.

Iran 2016: 6. Mai 2016: Sabzevar – Sanddünen bei Malvand

Juvenile wondergecko cleaning its eyes.

Junger Wundergecko beim Säubern der Augen.

Iran 2016: 6. Mai 2016: Sabzevar – Sanddünen bei Malvand

A gerbil looking for food.

Eine Rennmaus auf Futtersuche.

Iran 2016: 6. Mai 2016: Sabzevar – Sanddünen bei Malvand

We always took care when we encountered theses big scorpions - maybe a Hottentotta species?

Bei Begegnungen mit diesen großen Skorpionen waren wir immer vorsichtig - eventuell eine Hottentotta Art?

Iran 2016: 6. Mai 2016: Sabzevar – Sanddünen bei Malvand

Scorpion with its prey.

Skorpion mit Beute.

Iran 2016: 6. Mai 2016: Sabzevar – Sanddünen bei Malvand

Between the rocks we found this gecko. It turned out to be Mediodactylus spinicauda.

Zwischen den Felsen in den oben erwähnten Hügeln entdeckten wir diesen Gecko. Er stellte sich als Mediodactylus spinicauda heraus.

Iran 2016: 6. Mai 2016: Sabzevar – Sanddünen bei Malvand

Not a single reptile could be found here aside from this gecko.

Außer diesem Gecko konnten wier hier kein einziges Reptil finden.

Iran 2016: 6. Mai 2016: Sabzevar – Sanddünen bei Malvand

On our way back we saw some Hemiechinus hedgehogs crossing the road.

Auf der Rückfahrt sahen wir einige Langohrigel (Hemiechinus) auf der Straße.

Iran 2016: 6. Mai 2016: Sabzevar – Sanddünen bei Malvand

Christoph has an eye for Diadem Snakes (Spalerosophis diadema). He also found the third specimen of this species.

Christoph hat ein gutes Auge für Diademnattern (Spalerosophis diadema). Er fand auch das dritte Exemplar dieser Art.

Iran 2016: 6. Mai 2016: Sabzevar – Sanddünen bei Malvand

Finally on that day: another Crossobamon eversmanni.

Und zum Abschluss des Tages noch ein Crossobamon eversmanni.



7. Mai 2016: – Sabzevar – Bodschnurd

Unsere weitere Reiseroute führte uns ab jetzt direkt nach Norden, von Sabzevar ausgehend in Richtung Bodschnurd, der Hauptstadt der Provinz Nord-Chorasan. Auf dieser Strecke müssen zwei Mittelgebirge überquert werden, die beide sehr trocken sind und herpetologisch wenig Reizvolles für uns zu bieten hatten. Auf dem ersten Berg suchten wir an einem Bachufer, das von den Einheimischen oft zum Picknick genutzt wird. Neben Mesalina watsonana und einer diesmal typisch braunen Eumeces schneideri konnten wir erstmals auch eine Wurmschlange – Xerotyphlops vermicularis nachweisen. Auch an der zweiten Gebirgsüberquerung fanden wir wieder eine Wurmschlange, deren nächstgelegene Fundorte laut Literatur im zentralen Elbursgebirge und an der afghanischen Grenze im Osten liegen, also jeweils ca. 400 km Luftlinie entfernt. 

Nachdem wir uns im „Hotel Negin“ in Bodschnurd einquartiert hatten, erkundeten wir am späteren Nachmittag noch die südlichen Ausläufer des Kopet Dag-Gebirges östlich der Stadt. Im Gegensatz zu den vorherigen wüstenhaften Mittelgebirgen besitzt diese Landschaft bereits Steppencharakter und die Abhänge sind von dichtem Gras überzogen, das allerdings stark beweidet wird. Neben Heremites septemtaeniata und Eumeces schneideri waren wieder die felsenbewohnenden Kaukasusagamen am häufigsten zu finden. Als neue interessante Art kam hier die Zwergnatter Eirenis medus dazu, von der wir zwei unterschiedlich gezeichnete Exemplare finden konnten. Eine weitere auch hier zu erwartende Art war die Vierzehenschildkröte – Testudo horsfieldii. Nachdem wir einige Bilder der Schildkröte geschossen hatten und kurz unaufmerksam waren, war sie in der eigentlich übersichtlichen Landschaft verschwunden und nicht mehr auffindbar. Auch hier fanden wir wieder ein Exemplar der Wurmschlange. Da wir uns an dem relativ kühlen Abend keine Tiere erwarteten, verzichteten wir auf die Nachtexkursion und gingen früh schlafen.

Iran 2016: 7. Mai 2016: Sabzevar – Bodschnurd

From Sabzevar we drove to the north. We had no snow chains but could go on anyway  ;-)

Von Sabzevar aus fuhren wir nun nach Norden. Wir hatten zwar keine Schneeketten mit, konnten aber unsere Fahrt trotzdem fortsetzen   ;-)

Iran 2016: 7. Mai 2016: Sabzevar – Bodschnurd

On the slopes beside this creek grapevine is cultivated.

An den Abhängen neben dem Bach wird Wein angebaut.

Iran 2016: 7. Mai 2016: Sabzevar – Bodschnurd

Locals like to take a picknic in the shade of the trees.

Im Schatten unter den Bäumen veranstalten die Einheimischen regelmäßig Picknicks.

Iran 2016: 7. Mai 2016: Sabzevar – Bodschnurd

In this place we found the last specimen of Mesalina watsonana, it's not known farther north.

Wir fanden hier die letzten Exemplare von Mesalina watsonana. Sie kommt nördlich davon nicht mehr vor.

Iran 2016: 7. Mai 2016: Sabzevar – Bodschnurd

On the other hand we found the first worm snakes (Xerotyphlops vermicularis, formerly Typhlops) here.

Andererseits findet man hier die ersten Wurmschlangen (Xerotyphlops vermicularis, früher Typhlops).

Iran 2016: 7. Mai 2016: Sabzevar – Bodschnurd

This picture shows the rudimentary eyes of this primitive snake.

Hier sind die rudimentären Augen dieser primitiven Schlange zu sehen.

Iran 2016: 7. Mai 2016: Sabzevar – Bodschnurd

A scorpion also was hidden under a stone.

Dieser Skorpion versteckte sich ebenfalls unter Steinen.

Iran 2016: 7. Mai 2016: Sabzevar – Bodschnurd

This Eumeces schneideri was coloured more brownish than the gray specimen which we found farther west.

Dieser Eumeces schneideri war deutlich bräunlicher als das Exemplar, das wir weiter westlich beobachtet hatten.

Iran 2016: 7. Mai 2016: Sabzevar – Bodschnurd

Eumeces schneideri has powerful jaws to crack insects and snail shells.

Mit seinen kräftigen Kiefern kann Eumeces schneideri Insekten und Schneckenhäuser knacken.

Iran 2016: 7. Mai 2016: Sabzevar – Bodschnurd

The more north, the greener the landscape.

Je weiter wir nach Norden kommen, desto grüner wird die Landschaft.

Iran 2016: 7. Mai 2016: Sabzevar – Bodschnurd

Fauna and flora significantly change on our way to the north.

Die Tier- und Pflanzenwelt ändert sich deutlich auf unserem Weg nach Norden.

Iran 2016: 7. Mai 2016: Sabzevar – Bodschnurd

Horsfield’s Tortoise (Testudo horsfieldii) is a typical inhabitant of the steppe.

Der Name der Steppenschildkröte (Testudo horsfieldii) weist schon auf ihr Lieblingshabitat hin.

Iran 2016: 7. Mai 2016: Sabzevar – Bodschnurd

This Golden Grass Skink was formerly Trachylepis aurata but meanwhils reanamed to Heremites septemtaeniata.
Diese Goldmabuye wurde früher als Trachylepis aurata bezeichnet, inzwischen aber als Heremites septemtaeniata.

Iran 2016: 7. Mai 2016: Sabzevar – Bodschnurd

An alerted Caucasian Agama (Paralaudakia caucasia) - ready to escape into its burrow.

Eine wachsame Kaukasus-Agame (Paralaudakia caucasia) - bereit zur Flucht in ihren Bau.

Iran 2016: 7. Mai 2016: Sabzevar – Bodschnurd

The first Dwarf Racer on our trip: Eirenis medus

Die erste Zwergnatter auf unserer Reise: Eirenis medus

Iran 2016: 7. Mai 2016: Sabzevar – Bodschnurd

Eirenis medus - portrait - Porträt.

Iran 2016: 7. Mai 2016: Sabzevar – Bodschnurd

This dwarf racer ist mostly found beneath stones.

Meist wird diese Zwergnatter unter Steinen gefunden.

Iran 2016: 7. Mai 2016: Sabzevar – Bodschnurd

Our road leads through green hills and fields.

Unsere Straße führt uns durch grüne Hügel und Felder.

Iran 2016: 7. Mai 2016: Sabzevar – Bodschnurd

Ruins near Baghjiq. We assume that the buildings were left after an earthquake.

Ruinen bei Baghjiq. Wir vermuten, dass die Gebäude nach einem Erdbeben verlassen wurden.



8. Mai 2016: Bodschnurd - Kopet Dag - Minudasht

Von Bodschnurd starteten wir entlang der südlichen Abhänge des Kopet Dag-Gebirges in Richtung Westen. In diesem Gebiet kommen einige spezialisierte Steppenarten vor, zum Beispiel Testudo horsfieldii. Als weitere Arten dringen hier auch zwei Agamen – Paralaudakia erythrogaster und Trapelus sanguinolentus von Nordosten in das Gebiet ein. P. erythrogaster besiedelt im Gegensatz zu den felsenbewohnenden Kaukasusagamen eher Rohböden auf Steppenabhängen. Die Unterscheidung ist zwar nicht immer einfach, aber durch die weiß-grau gefleckte Rückenfärbung weicht sie von ihrer Schwesternart ab. Trapelus sanguinolentus konnte von uns im Gelände nicht von T. agilis unterschieden werden und wird zeitweise auch als Unterart derselben gehandelt, wobei genetische Untersuchungen gezeigt haben, dass die beiden Arten nicht näher miteinander verwandt sein dürften. Wo genau die Übergangszone liegt, ist allerdings noch nicht klar. 

Pfeifhase - Ochotona rufescens
Pfeifhase - Ochotona rufescens


Als ein Highlight unserer Reise kann der Fund von Eurylepis taeniolatus gesehen werden, einer Skinkart, die ebenfalls in den Steppen des Kopet Dag vorkommt. Richard fand ein Adult- und ein Jungtier gemeinsam unter einem Stein. Die Skinke haben leuchtend orange Bäuche und blaue Schwänze mit schwarzen Streifen. Leider verlieren die Skinke sehr leicht ihre Schwänze (alleine vom „Hinsehen“). In Bereichen, wo steile Felsen aus der Steppe herausragen, kamen neben Kaukasusagamen auch Pfeifhasen (Ochotona rufescens) in hohen Dichten vor. Die kleinen Hasen verloren rasch ihre Scheu und ließen sich aus kurzer Distanz fotografieren.

Eurylepis taeniolatus
Eurylepis taeniolatus


Die trockenen Steppenabhänge änderten in der Nähe von Golidagh auf einen Schlag ihren Charakter; exakt dort, wo wir einen überfahrenen Scheltopusik (Pseudopus apodus) auf der Straße liegen sahen. Am Himmel tauchten immer mehr Wolken auf;  zudem wird hier die Landschaft intensiv landwirtschaftlich genutzt. Plötzlich waren kaum mehr Flächen zu finden, die uns als Herpetologen ansprachen – überall nur Getreideäcker oder dichte Laubwälder. In der östlichen Kaspischen Ebene erkundeten wir den Dorfhügel des kleinen Ortes Dahaneh, an dem Lacerta strigata als typische Vertreterin dieser Landschaft erstmals gefunden wurde. Der zuständige Gärtner zeigte uns stolz eine von ihm erschlagene, sicherlich 1,70 m lange Dolichophis schmidti. Aufgrund der vielen Schaulustigen suchten wir bald das Weite und nahmen uns eine Unterkunft in Minudasht. Die Gegend ist mehrheitlich turkmenisch besiedelt. Beim Abendessen lernten wir einen großen Teil der Wirtsfamilie kennen, und Franz fuhr mit dem Juniorchef auf dem Moped zum Geld-Wechseln. Helmpflicht ist in dieser Gegend unbekannt.

Iran 2016: 8. Mai 2016: Bodschnurd – Kopet Dag – Minudasht

The European Roller (Coracias garrulus) is a common bird north of the Alborz mountains.

Die Blauracke (Coracias garrulus) ist nördlich des Elburs-Gebirges häufig anzutreffen.

Iran 2016: 8. Mai 2016: Bodschnurd – Kopet Dag – Minudasht

It digs its breeding burrow into soft loam walls.

In den weichen Löss-Abbrüchen gräbt sie ihre Bruthöhle.

Iran 2016: 8. Mai 2016: Bodschnurd – Kopet Dag – Minudasht

This cultivated land is home for Paralaudakia erythrogaster and Horsfield’s Tortoise (Testudo horsfieldii).

Dieses Kulturland beheimatet Paralaudakia erythrogaster und Steppenschildkröte (Testudo horsfieldii).

Iran 2016: 8. Mai 2016: Bodschnurd – Kopet Dag – Minudasht

Testudo horsfieldii - subadult

Iran 2016: 8. Mai 2016: Bodschnurd – Kopet Dag – Minudasht

Paralaudakia erythrogaster is found on the ground in the steppe, whereas P. caucasia prefers vertical structures of rocks.

Paralaudakia erythrogaster ist ein Bodenbewohner der Steppe, während P. caucasia senkrechte Felsstrukturen bevorzugt.

Iran 2016: 8. Mai 2016: Bodschnurd – Kopet Dag – Minudasht

Paralaudakia erythrogaster

Iran 2016: 8. Mai 2016: Bodschnurd – Kopet Dag – Minudasht

Cultivated land north of Ashkhaneh.

Kulturland nördlich von Ashkhaneh.

Iran 2016: 8. Mai 2016: Bodschnurd – Kopet Dag – Minudasht

A small pond was full of water frogs (Pelophylax bedriagae).

Ein kleiner Tümple hier war voll mit Wasserfröschen (Pelophylax bedriagae).

Iran 2016: 8. Mai 2016: Bodschnurd – Kopet Dag – Minudasht

The Golden Grass Mabuya (Heremites septemtaeniatus) is very shy and quickly hides between rocks when disturbed.

Der Goldstreifenskink (Heremites septemtaeniatus) ist sehr scheu und verschwindet bei Störung flink zwischen den Steinen.

Iran 2016: 8. Mai 2016: Bodschnurd – Kopet Dag – Minudasht

In vertical rock structures we again found Paralaudakia caucasia.

Im steilen felsigen Gelände trafen wir wieder auf Paralaudakia caucasia.

Iran 2016: 8. Mai 2016: Bodschnurd – Kopet Dag – Minudasht

The most frequently found snake on our trip: the Eurasian Blind Snake (Xerotyphlops vermicularis).

Die häufigste Schlange auf unserer Reise war die Europäische Blindschlange (Xerotyphlops vermicularis).

Iran 2016: 8. Mai 2016: Bodschnurd – Kopet Dag – Minudasht

The scenery looks monotonous but kept a very interesting discovery for us.

Diese eintönige Landschaft bescherte uns einen sehr interessanten Fund.

Iran 2016: 8. Mai 2016: Bodschnurd – Kopet Dag – Minudasht

Testudo horsfieldii

Iran 2016: 8. Mai 2016: Bodschnurd – Kopet Dag – Minudasht

The 4 claws of Horsfield’s Tortoise (Testudo horsfieldii). We did not need this distinctive feature because this is the only tortoise in the area.

Die 4 Zehen der Steppenschildkröte (Testudo horsfieldii). Das Unterscheidungskriterium war nicht notwendig, denn sie ist die einzige Landschildkröte im Gebiet.

Iran 2016: 8. Mai 2016: Bodschnurd – Kopet Dag – Minudasht

Paralaudakia erythrogaster - male - Männchen.

Iran 2016: 8. Mai 2016: Bodschnurd – Kopet Dag – Minudasht

Paralaudakia erythrogaster - portrait - Porträt.

Iran 2016: 8. Mai 2016: Bodschnurd – Kopet Dag – Minudasht

Eurylepis taeniolatus - this rare species was one of the highlights of our trip.

Eurylepis taeniolatus - dieser seltene Skink war eines der Highlights unserer Exkursion.

Iran 2016: 8. Mai 2016: Bodschnurd – Kopet Dag – Minudasht

This slender skink (Eurylepis taeniolatus) can quickly wind through the grass or dive under stones.

Dieser schlanke Skink (Eurylepis taeniolatus) gleitet blitzschnell durchs Gras oder verschwindet unter Steinen.

Iran 2016: 8. Mai 2016: Bodschnurd – Kopet Dag – Minudasht

Habitat for Paralaudakia erythrogaster, Trapelus sanguinolentus, Eurylepis taeniolatus, Heremites septemtaeniata and Testudo horsfieldii.
Lebensraum von Paralaudakia erythrogaster, Trapelus sanguinolentus, Eurylepis taeniolatus, Heremites septemtaeniata und Testudo horsfieldii.

Iran 2016: 8. Mai 2016: Bodschnurd – Kopet Dag – Minudasht

Trapelus sanguinolentus - a typical inhabitant of the steppe.

Trapelus sanguinolentus - ein typischer Steppenbewohner.

Iran 2016: 8. Mai 2016: Bodschnurd – Kopet Dag – Minudasht

Genus Trapelus may easily be identified and separated from Paralaudakia e.g. by the small ear openings. But we could not differentiate between T. sanguinolentus and T. agilis in the field. We only referred to the distribution area here.

Die Gattung Trapelus lässt sich z.B. anhand der kleinen Ohröffnungen leicht identifizieren und von Paralaudakia unterscheiden. Wir konnten allerdings T. sanguinolentus and T. agilis im Feld nicht unterscheiden und verließen uns hier auf das Verbreitungsgebiet.

Iran 2016: 8. Mai 2016: Bodschnurd – Kopet Dag – Minudasht

Trapelus sanguinolentus

Iran 2016: 8. Mai 2016: Bodschnurd – Kopet Dag – Minudasht

A camel spider species in the same habitat.

Eine Walzenspinnen-Art, die ebenfalls hier vorkommt.

Iran 2016: 8. Mai 2016: Bodschnurd – Kopet Dag – Minudasht

Rocky habitat south of the Kopet Dagh mountains. We didn't find many reptiles here but some mammals:

Felslebensraum südlich des Kopet Dagh Gebirges. Wir fanden hier kaum Reptilien dafür aber Säugetiere:

 

Iran 2016: 8. Mai 2016: Bodschnurd – Kopet Dag – Minudasht

Pikas belong to a particular family (Ochotonidae) within the lagomorphs (Lagomorpha).

Pfeifhasen gehören zu einer eigenen Familie (Ochotonidae) innerhalb der Hasenartigen (Lagomorpha).

Iran 2016: 8. Mai 2016: Bodschnurd – Kopet Dag – Minudasht

Picas live together in small groups.

Pfeifhasen leben in kleinen Gruppen zusammen.

Iran 2016: 8. Mai 2016: Bodschnurd – Kopet Dag – Minudasht

When we approached slowly we could get quite close to the animals. But they were always alert.

Wenn wir uns vorsichtig näherten, kamen wir relativ nahe an die Tiere heran. Aber sie blieben immer wachsam.

Iran 2016: 8. Mai 2016: Bodschnurd – Kopet Dag – Minudasht

Also living in the rocks: The Caucasian Agama (Paralaudakia caucasia).

Ebenfalls in den Felsen anzutreffen: die Kaukasus-Agame (Paralaudakia caucasia).

Iran 2016: 8. Mai 2016: Bodschnurd – Kopet Dag – Minudasht

Rocky slopes are the habitat of pikas and Caucasian Agama. Behind: cultivated land.

Die Felsabhänge sind Lebensraum von Pfeifhase und Kaukasusagame. Dahinter Kulturland.

Iran 2016: 8. Mai 2016: Bodschnurd – Kopet Dag – Minudasht

We stocked up our food provisions in this little store of this friendly Turkoman.

In dem kleinen Laden dieses Turkmenen ergänzten wir unsere Vorräte.

Iran 2016: 8. Mai 2016: Bodschnurd – Kopet Dag – Minudasht

We left the mountains behind and meadows became greener and greener.

Wir ließen die Berge hinter uns. In Golestan wurden die Wiesen zusehends grüner.

Iran 2016: 8. Mai 2016: Bodschnurd – Kopet Dag – Minudasht

Our first Caucusus Emerald Lizard (Lacerta strigata) - a juvenile.

Unsere erste Streifensmaragdeidechse (Lacerta strigata) - ein Jungtier.

Iran 2016: 8. Mai 2016: Bodschnurd – Kopet Dag – Minudasht

Arrival at Minudasht. The sky is promising rain.

Ankunft in Minudasht. Das sieht nach Regen aus.

Iran 2016: 8. Mai 2016: Bodschnurd – Kopet Dag – Minudasht

Franz left to change money.

Franz fährt Geld wechseln.

Iran 2016: 8. Mai 2016: Bodschnurd – Kopet Dag – Minudasht

The mandatory photo for facebook. As everywhere Iranians were very friendly and pleased to meet us.

Das obliatorische Facebook-Foto. Wie üblich waren die Leute sehr freundlich und freuten sich uns zu sehen.



9. Mai 2016: Gonbad - Kaspische Tiefebene - Gorgan

Am nächsten Morgen staunten wir nicht schlecht, als es stark und ausdauernd regnete. An eine Suche war aufgrund dieser Witterungsverhältnisse nicht zu denken. Wir besuchten die Turkmenenhochburg Gonbad-e-Qabus und besichtigten den mächtigen Turm der Ziariden, den die Dynastie um 1000 n.Chr. als Machtsymbol erbauen ließ. Der Turm mit einem Durchmesser von ca. 10 m und einer Höhe von knapp 70 m wurde komplett ohne Horizontalaussteifung gebaut und gilt als Meisterwerk früher islamischer Baukunst. Da es nicht aufhörte zu regnen, begriffen wir schön langsam, warum das Gebiet so grün und fruchtbar ist. Während kurzer Regenpausen erkundeten wir einen vulkanischen Hügel an einem See in der Kaspischen Ebene. Außer Seefröschen und Streifensmaragdeidechsen konnten wir hier unsere erste Würfelnatter – Natrix tessellata finden.

Kaspische Ebene. keine Wetterbesserung in Sicht
Kaspische Ebene. keine Wetterbesserung in Sicht


Nach kurzer Zeit waren wir wieder von vielen jugendlichen Schaulustigen umgeben, sodass wir beschlossen, trotz des Regens in Richtung turkmenischer Grenze nach Norden zu fahren, um dort nach Phrynocephalus helioscopus zu suchen. Der Regen wurde leider wieder intensiver - und so wurde während einer langen Suche kein einziges Reptil gesichtet. Als einzige nennenswerte Beobachtung sind Spuren von Leoparden im Schlamm sowie Smaragdspinte (Merops orientalis) und einige Watvögel (vor allem Stelzenläufer, Himantopus himantopus) zu erwähnen. Enttäuscht fuhren wir zurück Richtung Gorgan und fanden an einer künstlichen Lehmgrube, wo gerade junge Rötelfalken (Falco naumanni) ausgeflogen waren, einige Kaspische Geckos und viele junge Wechselkröten – Bufotes variabilis. Der Tag war aus herpetologischer Sicht zu vergessen, und leider meldete der Wetterbericht Dauerregen für die nächsten drei bis vier Tage. Am Abend besichtigten wir die Stadt Gorgan und deckten uns mir Gewürzen ein. Wir quartierten uns in der Stadt Fazelabad östlich von Gorgan ein und beteten für besseres Wetter.

Iran 2016: 9. Mai 2016: Gonbad – Kaspische Tiefebene – Gorgan

View from our window at the morning: heavy rain! At least some amphibians might be active on such a day.

Morgendlicher Blick aus dem Fenster: starker Regen. Da sind höchstens ein paar Amphibien unterwegs.

Iran 2016: 9. Mai 2016: Gonbad – Kaspische Tiefebene – Gorgan

We used a short period without rain to see some cultural highlights: the tomb of Gonbad-e Qabus with a height of 52 m was built in 1006/1007 AD and is a UNESCO World Heritage Site.

Wir nutzen die Regenpause für ein bisschen Kultur: der 52 m hohe Grabturm von Gonbad-e Qabus wurde 1006/1007 n.Ch. erbaut und zählt zum UNESCO Weltkulturerbe.

Iran 2016: 9. Mai 2016: Gonbad – Kaspische Tiefebene – Gorgan

We bought some sweets, which we ate for breakfest in the in a café next to this shop.

Wir kauften Süßigkeiten ein, die wir im angrenzenden Café als Frühstück verzehrten.

Iran 2016: 9. Mai 2016: Gonbad – Kaspische Tiefebene – Gorgan

View into the local bakery.

Wir werfen einen Blick in die örtliche Bäckerei.

Iran 2016: 9. Mai 2016: Gonbad – Kaspische Tiefebene – Gorgan

Little mosque at the road to Gorgan.

Kleine Moschee an der Straße nach Gorgan.

Iran 2016: 9. Mai 2016: Gonbad – Kaspische Tiefebene – Gorgan

The Hyrcanian Forests are located along the northern slopes of the Alborz mountains.

An den nördlichen Abhängen des Elburs Gebirges liegen die Hyrkanischen Wälder.

Iran 2016: 9. Mai 2016: Gonbad – Kaspische Tiefebene – Gorgan

After heavy rain many roads were flooded and also the bridge to the Gorgan Cave was flushed.

Nach heftigen Regenfällen in den letzten Tagen sind die Straßen unpassierbar, die Brücke zur Gorgan Höhle war weggeschwemmt.

Iran 2016: 9. Mai 2016: Gonbad – Kaspische Tiefebene – Gorgan

It was impossible to reach the cave with the salamanders. We changed our plans and decided to try the opposite direction and go to the north.

Die Höhle mit den Salamandern ist unerreichbar. Wir müssen umplanen. Also entschließen wir uns, es in der entgegengesetzten Richtung zu versuchen und fahren nach Norden.

Iran 2016: 9. Mai 2016: Gonbad – Kaspische Tiefebene – Gorgan

Typical cultivated land in Golestan.

Typisches Kulturland in Golestan.

Iran 2016: 9. Mai 2016: Gonbad – Kaspische Tiefebene – Gorgan

Farmer working on his paddy field. Golestan is the center of rice cultivation in Iran.

Bauer bei der Arbeit auf seinem Reisfeld. Golestan ist das wichtigste Reisanbaugebiet im Iran.

Iran 2016: 9. Mai 2016: Gonbad – Kaspische Tiefebene – Gorgan

At a small lake surrounded by cultivated land near Gorgan we found this Dice Snake (Natrix tessellata).

An einem kleinen See inmitten von Kulturland nahe Gorgan fanden wir diese Würfelnatter (Natrix tessellata).

Iran 2016: 9. Mai 2016: Gonbad – Kaspische Tiefebene – Gorgan

Lacerta strigata - male - Männchen.

Iran 2016: 9. Mai 2016: Gonbad – Kaspische Tiefebene – Gorgan

Another specimen of the Caucusus Emerald Lizard (Lacerta strigata).

Eine weitere Streifensmaragdeidechse (Lacerta strigata).

Iran 2016: 9. Mai 2016: Gonbad – Kaspische Tiefebene – Gorgan

Water frog (Pelophylax bedriagae).

Wasserfrosch (Pelophylax bedriagae).

Iran 2016: 9. Mai 2016: Gonbad – Kaspische Tiefebene – Gorgan

In Golestan a lot of fruits are offered along the road.

In Golestan findet man ein großes Angebot an Obst entlang der Straße.

Iran 2016: 9. Mai 2016: Gonbad – Kaspische Tiefebene – Gorgan

Steppe at the border to Turkmenistan. Unfortunately the weather was bad for herping

Steppenlandschaft an der Grenze zu Turkmenistan. Leider war hier aufgrund des Wetters nichts Interessantes zu finden.

Iran 2016: 9. Mai 2016: Gonbad – Kaspische Tiefebene – Gorgan

North of Aq Qala these young lesser kestrels (Falco naumanni) were practising flying.

Nördlich von Aq Qala übten diese jungen Rötelfalken (Falco naumanni) ihre Flugkünste.

Iran 2016: 9. Mai 2016: Gonbad – Kaspische Tiefebene – Gorgan

Lesser Kestrel (Falco naumanni) - male.

Rötelfalke (Falco naumanni) - Männchen.

Iran 2016: 9. Mai 2016: Gonbad – Kaspische Tiefebene – Gorgan

Young Green Toad (Bufotes variabilis) shortly after metamorphosis.

Junge Wechselkröte (Bufotes variabilis) kurz nach der Metamorphose.

Iran 2016: 9. Mai 2016: Gonbad – Kaspische Tiefebene – Gorgan

Franz and his new little friend.

Franz und sein neuer kleiner Freund.

Iran 2016: 9. Mai 2016: Gonbad – Kaspische Tiefebene – Gorgan

Caspian Bent-Toed Gecko (Tenuidactylus caspius).

Kaspischer Nacktfingergecko (Tenuidactylus caspius).

Iran 2016: 9. Mai 2016: Gonbad – Kaspische Tiefebene – Gorgan

Gorgan tower - modern architecture at a roundabout traffic in Gorgan.

Moderne Architektur in einem Kreisverkehr in Gorgan.

Iran 2016: 9. Mai 2016: Gonbad – Kaspische Tiefebene – Gorgan

In the evening we visited the market of Gorgan.

Abends besuchten wir den Markt in Gorgan.

Iran 2016: 9. Mai 2016: Gonbad – Kaspische Tiefebene – Gorgan

There was a big party going on in Gorgan. We watched the fireworks and the traffic jam.

Es gab eine große Feier in Gorgan. Wir sahen uns das Feuerwerk und den Stau an.



10. Mai 2016: Shirabad - Albroz - Schahrud 

Am Morgen schüttete es wie aus Kübeln, daher beschlossen wir, die Gorganmolche in Shirabad zu (be)suchen. Als wir uns der Ortschaft näherten, wurden wir von lokalen Behörden gestoppt, die uns mitteilten, dass die Zufahrtsstraße aufgrund von Hochwasser gesperrt ist und auch die Brücke unter Wasser steht. Es war also unmöglich, zur Höhle zu gelangen, und der Wetterbericht sagte noch immer mehrere Tage Dauerregen voraus. Wir fassten den Beschluss, nochmals das Alborzgebirge in Richtung Süden zu überqueren, da hier bei dieser Wetterlage keine Reptilien aktiv waren. Zur Überquerung wählten wir die 2-h-Route Tusketan – Chahar Bagh – Bastam (120 km). In den verregneten grünen Nordabhängen blieben wir einmal stehen und versuchten unser Glück. Wie fast zu erwarten war, fanden wir eine Blindschleiche – Anguis colchica unter einem Stein. Flusskrabben der Gattung Potamon waren an einem nahen Bach fast unter jedem Stein zu finden. Nahe der Passhöhe noch auf nördlicher – also feuchtgrüner Seite – entdeckten wir die zweite im Iran heimische Johannisechse – Ablepharus bivittatus unter Steinen. Im Vergleich mit A. pannonicus, die wir etwas weiter südlich wieder fanden, ist diese Art etwas größer und auch kontrastreicher gefärbt. Am Gebirgskamm schlug das Wetter plötzlich um, und die Sonne kam heraus. Hier konnten wir wieder die typischen Gebirgsarten des südlichen Alborzgebiges wie Kaukasusagame, Schlangenauge und Schlanknatter, sowie Wechselkröten finden.

Wetterwechsel im Alborzgebirge
Wetterwechsel im Alborzgebirge


In der kleinen Stadt Bastam nördlich von Schahrud fanden wir eine sehr angenehme luxuriöse Unterkunft. Nach einem ausgiebigen Abendessen besuchten wir während der Nacht die Sanddünen südlich von Schahrud, die wir bereits kannten, wo uns aber ein Sandsturm beim ersten Mal überrascht hatte. Auch diesmal kam wieder sehr starker Wind auf und so verlegten wir uns auf einen besser windgeschützten Bereich im Süden der Dünen. In den Dünen konnten wir überall Exemplare von Teratoscincus keyserlingii in unterschiedlichen Altersstufen und in hoher Anzahl finden, aber am Rand der Dünen bemerkten wir, dass die Wundergeckos anders aussahen. Es handelte sich dabei um eine andere Art – Teratoscincus bedriagai. Diese Art ist etwas kleiner, nicht so farbenfroh wie T. keyserlingii und bewohnt eher die Randbereiche der Dünen, wo sie auch auf härterem Substrat vorkommt. Außer den beiden Wundergeckoarten konnten wir keine weiteren Reptilienarten finden.. 

Iran 2016: 10. Mai 2016: Shirabad - Albroz - Schahrud

The next day it was still heavily raining and the Hyrcanian Forest was completely in clouds.

Am nächsten Tag regnete es immer noch ununterbrochen. Die Hyrkanischen Wälder waren komplett wolkenverhangen.

Iran 2016: 10. Mai 2016: Shirabad - Albroz - Schahrud

Tough conditions for herping.

Schwierige Bedingungen für Herpetologen.

Iran 2016: 10. Mai 2016: Shirabad - Albroz - Schahrud

A Slow Worm (Anguis colchica) was hiding under a stone.

Eine Blindschleiche (Anguis colchica) versteckte sich unter einem Stein.

Iran 2016: 10. Mai 2016: Shirabad - Albroz - Schahrud

Due to the cold weather this Twin-striped Skink (Ablepharus bivittatus) was not as quick as usual so we could get some pictures.

Aufgrund des kühlen Wetters war dieses Gestreifte Natternauge (Ablepharus bivittatus) nicht so flink wie sonst und wir bekamen einige Fotos.

Iran 2016: 10. Mai 2016: Shirabad - Albroz - Schahrud

Due to the bad weather we decided to cross the Alborz mountains and try our luck once more south of the mountains.

Wegen des schlechten Wetters beschlossen wir, das Elburs-Gebirge zu überqueren und wieder südlich davon zu suchen.

Iran 2016: 10. Mai 2016: Shirabad - Albroz - Schahrud

At the highest point of the pass we reached about 2.700 m. The surrounding mountains were still covered with snowfields.

Am höchsten Punkt der Passstraße erreichten wir 2.700 m. Auf den umliegenden Bergen gab es noch etliche Schneefelder.

Iran 2016: 10. Mai 2016: Shirabad - Albroz - Schahrud

South of the Alborz mountains we enjoyed the sun again - as well as this Caucasian Agama (Paralaudakia caucasia) did.

Südlich des Elburs-Gebirges genossen wir wieder Sonnenschein - genauso wie diese Kaukasus-Agame (Paralaudakia caucasia).

Iran 2016: 10. Mai 2016: Shirabad - Albroz - Schahrud

In the highlands of the Alborz mountains we often found small cultivated areas in the middle of the dry hills.

Im Hochland der Elburs Berge fanden wir immer wieder kleine bewirtschaftete Flächen inmitten der kahlen Hügel.

Iran 2016: 10. Mai 2016: Shirabad - Albroz - Schahrud

This Slender Whip Snake (Platyceps najadum) is going to moult soon.

Diese Schlanknatter (Platyceps najadum) steht kurz vor der Häutung.

Iran 2016: 10. Mai 2016: Shirabad - Albroz - Schahrud

In this state snakes try to stay in their shelter. So we released it under its stone again.

Diese Phase verbringen Schlangen meist in einem Versteck. Wir entließen sie daher wieder unter ihren Stein.

Iran 2016: 10. Mai 2016: Shirabad - Albroz - Schahrud

The highlands in Alborz are rather green. The country gets much dryer towards the Silk Road in the south.

Das Elburs-Hochland ist noch relativ grün. Es wird deutlich trockener, wenn man im Süden an die Seidenstraße kommt.

Iran 2016: 10. Mai 2016: Shirabad - Albroz - Schahrud

A quick dinner before we left for a field trip at night.

Ein kurzes Abendessen, bevor wir zur Nachtexkursion aufbrachen.

Iran 2016: 10. Mai 2016: Shirabad - Albroz - Schahrud

For our nightly trip we chose the same location east of Haj Aligholi where the sandstorm chased us off a few days before.

Für unsere Nachtexkursion wählten wir die selbe Stelle östlich von Haj Aligholi, von wo uns einige Tage zuvor der Sandsturm vertrieben hatte.

Iran 2016: 10. Mai 2016: Shirabad - Albroz - Schahrud

As usual on sandy ground we found the Persian Wonder Gecko (Teratoscincus keyserlingii).

Wie auf sandigem Grund zu erwarten fanden wir den Persischen Wundergecko (Teratoscincus keyserlingii).

Iran 2016: 10. Mai 2016: Shirabad - Albroz - Schahrud

Teratoscincus keyserlingii - the coloration of this specimen is changing from the juvenile stripes to the adult coloration.

Teratoscincus keyserlingii - die Zeichnung dieses Tieres ist am Übergang von den Streifen der Jungtiere zur Erwachsenen-Färbung.

Iran 2016: 10. Mai 2016: Shirabad - Albroz - Schahrud

And then we discovered the second native species of wonder gecko: Bedriaga's Wonder Geckos (Teratoscincus bedriagai).

Und dann entdeckten wir die zweite hier heimische Wundergecko-Art: Bedriaga's Wundergecko (Teratoscincus bedriagai).

 

Iran 2016: 10. Mai 2016: Shirabad - Albroz - Schahrud

Bedriaga's Wonder Gecko (Teratoscincus bedriagai) can be identified by the pholidosis of its neck.

Bedriaga's Wundergecko (Teratoscincus bedriagai) kann an der Nacken-Beschuppung erkannt werden.

Iran 2016: 10. Mai 2016: Shirabad - Albroz - Schahrud

Bedriaga's Wonder Gecko (Teratoscincus bedriagai) prefers gravel ground.

Bedriaga's Wundergecko (Teratoscincus bedriagai) lebt vorwiegend auf Kiesboden.

Iran 2016: 10. Mai 2016: Shirabad - Albroz - Schahrud

On the contrary the Persian Wonder Gecko (Teratoscincus keyserlingii) usually is found on sand.

Im Gegensatz dazu findet man den Persischen Wundergecko (Teratoscincus keyserlingii) meist auf Sandboden.

Iran 2016: 10. Mai 2016: Shirabad - Albroz - Schahrud

Wolf spider and comparison of size.

Wolfsspinne mit Größenvergleich.



11. Mai 2016: Damghan - Badap Soort - Sari 

An diesem Tag machten wir einen zweiten Anlauf, um die Sinterterrassen von Badap Soort zu besuchen. Wir fuhren von Schahrud nach Damghan, dann die uns bereits bekannte Straße nach Astane und machten dort einen kurzen Halt. Neben den bereits von dort bekannten Arten wie Seefrosch, Goldmabuye und Kopet-Dag-Eidechse fanden wir eine riesige Würfelnatter am Ufer eines Baches, die sich gerade vollgefressen hatte. Nach diesem Stopp umfuhren wir nun die nördlichen Berge in westlicher Richtung und erreichten nach einem ausgiebigen Mittagessen die wirklich sehenswerten Sinterterrassen von Badap Soort.

Sinterterrassen Badab-Soort in der Nähe von Sari
Sinterterrassen Badab-Soort in der Nähe von Sari

Die Einheimischen haben sich bereits auf Touristen eingestellt und verlangen „Gebühren“ für den Parkplatz, das WC und natürlich auch für den Traktortransport und eine kleine Führung an den Sinterterrassen. Allerdings sind diese „Ortstaxen“ durchaus leistbar und der Ansturm ist (noch) recht gering, sodass man das gesamte Gebiet noch ohne Besucherlenkung betreten kann. Neben stark salzhaltigen Quellen an den Sinterterrassen gibt es auch Süßwasserquellen. Das Hauptquellbecken ist angeblich 20 m tief. Die Besichtigung ist auf jeden Fall spektakulär und die Reise wert! Direkt angrenzend an die Becken ist eine mit Sträuchern durchsetzte Landschaft, in der wir viele Scheltopusiks (Pseudopus apodus) beobachten konnten. Einige Kilometer talabwärts von den Quellen bemerkten wir eine überfahrene Schlange, bei der es sich um eine Eirenis punctatolineatus handelte. Wir blieben stehen, suchten das Kulturland ab und fanden tatsächlich auch ein lebendes Exemplar und eine weitere Zwergnatter, die von J. Schmidtler als Eirenis medus identifiziert wurde. Als wir zu den immergrünen hyrkanischen Wäldern zurückkehrten, begann es wieder zu regnen, und bei uns machte sich langsam Verzweiflung breit. Östlich von Sari checkten wir für zwei Tage in ein Thermenhotel ein und widmeten uns am Abend ausgiebig dem Wellnessbereich, der wie zu erwarten an diesem Tag nur für Männer zugänglich war.

Iran 2016: 11. Mai 2016: Damghan - Badap Soort - Sari

Beside the road all kinds of melons were offered.

Neben der Straßen wurden alle möglichen Melonensorten angeboten.

Iran 2016: 11. Mai 2016: Damghan - Badap Soort - Sari

The oasis of Astane. The river enables agriculture within this arid mountain area.

Die Oase Astane. Der Fluss ermöglicht Landwirtschaft inmitten der staubtrockenen Berge.

Iran 2016: 11. Mai 2016: Damghan - Badap Soort - Sari

Eremias kopetdaghica is living in the rubble at the margin of the oasis.

Eremias kopetdaghica lebt im Geröll am Rande der Oase.

Iran 2016: 11. Mai 2016: Damghan - Badap Soort - Sari

Dice snakes (Natrix tessellata) inhabit the river and pools. This specimen is digesting a big fish.

Würfelnattern bewohnen den Fluss und Tümpel. Dieses Exemplar verdaut gerade einen riesigen Fisch.

Iran 2016: 11. Mai 2016: Damghan - Badap Soort - Sari

Natrix tessellata - the tongue tasts smells in the air.

Natrix tessellata - die Zunge prüft, welche Gerüche in der Luft hängen.

Iran 2016: 11. Mai 2016: Damghan - Badap Soort - Sari

Our camera gear was checked out.

Auch unsere Fotoausrüstung wurde inspiziert.

Iran 2016: 11. Mai 2016: Damghan - Badap Soort - Sari

In the highlands of Alborz.

Im Hochland des Elburs.

Iran 2016: 11. Mai 2016: Damghan - Badap Soort - Sari

Badab-Soort is known for its travertine terraces and this attracts tourists. You pay for the entrance, parking ground the toilets.

Hier ist der Tourismus schon angekommen. In Badab-Soort bezahlt man für den Eintritt, für den Parkplatz und fürs WC.

Iran 2016: 11. Mai 2016: Damghan - Badap Soort - Sari

The magnificent six.

Die glorreichen sechs.

Iran 2016: 11. Mai 2016: Damghan - Badap Soort - Sari

The travertine terace formations of Badap Soort are worth a visit.

Die Sinterterassen von Badap Surt sind einen Besuch wert.

Iran 2016: 11. Mai 2016: Damghan - Badap Soort - Sari

One of the springs is salty and contains a lot of iron oxide that colors the sediments orange. The other spring is fresh water.

Aus einer der Quellen fließt Salzwasser mit einem hohen Anteil an Eisenoxid, welches die Ablagerungen orange färbt. Die andere Quelle ist Süßwasser.

Iran 2016: 11. Mai 2016: Damghan - Badap Soort - Sari

Along the access road Caucasian Agamas (Paralaudakia caucasia) are basking in the sun.

An der Zufahrtsstraße sonnen sich Kaukasus-Agamen (Paralaudakia caucasia).

Iran 2016: 11. Mai 2016: Damghan - Badap Soort - Sari

Right beside the travertine terraces some European Glass Lizards (Pseudopus apodus) could be observed.

Direkt neben den Sinterterrassen konnten wir einige Scheltopusiks (Pseudopus apodus) beobachten.

Iran 2016: 11. Mai 2016: Damghan - Badap Soort - Sari

At a place near Badap Soort we found two different species of Dwarf Racers. This one is Eirenis medus.

An einer Stelle in der Nähe von Badap Surt entdeckten wir zwei Arten von Zwergnattern syntop. Hier Eirenis medus.

Iran 2016: 11. Mai 2016: Damghan - Badap Soort - Sari

Eirenis medus, same specimen.

Iran 2016: 11. Mai 2016: Damghan - Badap Soort - Sari

Eirenis medus - portrait - Porträt.

Iran 2016: 11. Mai 2016: Damghan - Badap Soort - Sari

Dorsal pattern of Eirenis medus.

Rückenmuster von Eirenis medus.

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Eirenis medus ist distributed over Iran and Turkmenistan.

Eirenis medus ist im Iran und Turkmenistan verbreitet.

Iran 2016: 11. Mai 2016: Damghan - Badap Soort - Sari

The second Dwarf Racer species we found here was the Dotted Dwarf Racer (Eirenis punctatolineatus).

Die zweite Zwergnatter, die wir hier fanden, war die Armenische Zwergnatter (Eirenis punctatolineatus).

Iran 2016: 11. Mai 2016: Damghan - Badap Soort - Sari

Dwarf Racers are also haunted by ticks.

Zwergnattern werden ebenfalls von Zecken geplagt.

Iran 2016: 11. Mai 2016: Damghan - Badap Soort - Sari

Relaxing in the hotel spa was a perfect finish for this day.

Wellness im Hotel-Pool - ein perfekter Abschluss für diesen Tag.



12. Mai 2016: Kaspisches Tiefland - Nordabhänge des Alborzgebirges

In der Früh trauten wir unseren Augen nicht, da die Regenwolken der Sonne Platz gemacht hatten. Unsere erste Station befand sich im Kaspischen Tiefland, nicht weit vom Meer entfernt an einer Lagune. Die Kanäle waren hier stellenweise sehr dicht von Kaspischen Bachschildkröten (Mauremys caspica) und Europäischen Sumpfschildkröten (Emys orbicularis) besiedelt, die in regelmäßigen Abständen von den einheimischen Fischern geangelt und danach mit einem blutigen Maul in den Acker geworfen wurden. Das Verhältnis von gefangener Schildkröte zu Fisch lag etwa bei 5:1. Neben einigen Würfelnattern beobachteten wir auch mehrere Ringelnattern (Natrix natrix) aber auch eine andere schwarze schwimmende Schlange (keine Natrix), bei der es sich um Dolichophis jugularis gehandelt haben dürfte; von dieser Art konnten wir aber leider kein Exemplar fangen. Als weitere Arten sind Seefrösche, Wurmschlangen und Streifensmaragdeidechsen zu nennen. Wir hatten seit dem Sandsturm am zweiten Tag einen Stein im Radkasten eines Autos, der immer wieder quietschende Geräusche beim Fahren verursachte, welche nun immer schlimmer wurden. Einige hilfsbereite Mechaniker entfernten uns dankenswerter Weise diesen Stein, ohne etwas dafür zu verlangen.

Darevskia chlorogaster - Kaspischen Eidechsen
Darevskia chlorogaster - Kaspischen Eidechsen


Zu Mittag klarte das Wetter auch über dem nördlichen Elburs auf und wir versuchten unser Glück südlich von Beschahr an der Schneise einer großen Stromleitungstrasse. Obwohl der Boden noch überall feucht war und dampfte, zeigten sich bereits Smaragdeidechsen und Scheltopusiks. Thomas fand eine sonnende Persische Äskulapnatter (Zamenis persicus) und kurz darauf eine große Pfeilnatter (Dolichophis schmidti). Der Fund dieser beiden großen Schlangen war wichtig für unsere Moral nach so viel Wetterpech am Kaspischen Meer. Etwas höher gelang uns auch der Fund des lokalen Braunfrosches – Rana pseudodalmatina, manchmal auch als Unterart von R. macrocnemis geführt, sowie der heimischen Waldeidechse – Darevskia caspica und einigen Blindschleichen. Die attraktiven grünlichen Kaspischen Eidechsen sonnten sich auf Baumstämmen, Ästen und Zweigen. Sie gehören in den Verwandtschaftskreis von D. chlorogaster und wurden erst kürzlich beschrieben. Am Abend besuchten wir noch ein Strandbad am Kaspischen Meer, das umrandet von Hafenanlagen und Industriebetrieben war. Deshalb und aufgrund des starken Windes war uns nicht wirklich nach Baden zumute.

Iran 2016: 12. Mai 2016: Kaspisches Tiefland – Nordabhänge des Alborzgebirges

On the next the rain stopped and we used the opportunity to go to the Caspian Sea.

Am nächsten Tag ließen die Regenfälle endlich nach. Wir nutzten die Chance und fuhren ans Kaspische Meer.

Iran 2016: 12. Mai 2016: Kaspisches Tiefland – Nordabhänge des Alborzgebirges

Two terrapins coexist in the irrigation canals. This picture shows the European Pond Turtle (Emys orbicularis).

In den Bewässerungskanälen kommen zwei Arten von Sumpfschildkröten vor. Hier die Europäische Sumpfschildkröte (Emys orbicularis).

Iran 2016: 12. Mai 2016: Kaspisches Tiefland – Nordabhänge des Alborzgebirges

The second species is the Caspian Turtle (Mauremys caspica).

Die zweite Art ist die Kaspische Bachschildkröte (Mauremys caspica).

Iran 2016: 12. Mai 2016: Kaspisches Tiefland – Nordabhänge des Alborzgebirges

The Caspian Turtle (Mauremys caspica) can easily be differentiated from the European Pond Turtle (Emys orbicularis) by the yellow stripes on the head and the neck.

Die Kaspische Bachschildkröte (Mauremys caspica) ist von der Europäischen Sumpfschildkröte (Emys orbicularis) leicht an den gelben Streifen an Kopf und Hals zu unterscheiden.

Iran 2016: 12. Mai 2016: Kaspisches Tiefland – Nordabhänge des Alborzgebirges

Frequently heard but rarely seen: the cuckoo

Oft zu hören aber selten zu sehen: der Kuckuck

Iran 2016: 12. Mai 2016: Kaspisches Tiefland – Nordabhänge des Alborzgebirges

Pelophylax bedriagae - Water frog - Wasserfrosch.

 

Iran 2016: 12. Mai 2016: Kaspisches Tiefland – Nordabhänge des Alborzgebirges

The European Grass Snake (Natrix natrix) -   here they belong to the subspecies persica.

Die Ringelnatter (Natrix natrix) kommt hier als Unterart persica vor.

Iran 2016: 12. Mai 2016: Kaspisches Tiefland – Nordabhänge des Alborzgebirges

Water frog (Pelophylax bedriagae) well camouflaged between the algae.

Ein Wasserfrosch (Pelophylax bedriagae), gut getarnt zwischen den Algen.

Iran 2016: 12. Mai 2016: Kaspisches Tiefland – Nordabhänge des Alborzgebirges

The locals were curious and interested what we were doing here. Herpetologists do not show up here on a daily bases.

Die Einheimischen waren immer neugierig, was wir denn hier täten. Herpetologen kommen hier nicht alle Tage her.

Iran 2016: 12. Mai 2016: Kaspisches Tiefland – Nordabhänge des Alborzgebirges

We met some fishermen in this area but beside fish they also had some turtles as bycatch.

Wir trafen hier eine Menge Fischer. Sie angeln hier nicht nur Fische sondern auch Schildkröten.

Iran 2016: 12. Mai 2016: Kaspisches Tiefland – Nordabhänge des Alborzgebirges

Caught turtles are thrown back into the water or released on land. With wounded mouths many of them will not survive.

Gefangene Schildkröten werden entweder ins Wasser zurückgeworfen oder an Land freigelassen. Mit verletzten Mäulern überleben das viele Tiere nicht.

Iran 2016: 12. Mai 2016: Kaspisches Tiefland – Nordabhänge des Alborzgebirges

Young Caspian Turtle (Mauremys caspica).

Iran 2016: 12. Mai 2016: Kaspisches Tiefland – Nordabhänge des Alborzgebirges

Later we checked the northern slopes of Alborz mountains with a nice view of the Caspian Sea.

Dann fuhren wir die nördlichen Abhänge des Elburs-Gebirges hinauf. Von hier hatten wir einen schönen Ausblick zurück zum Kaspischen Meer.

Iran 2016: 12. Mai 2016: Kaspisches Tiefland – Nordabhänge des Alborzgebirges

Here we found something we had not seen here yet: shady forests.

Hier fanden wir etwas, was wir hier noch nicht gesehen hatten: schattige Wälder.

Iran 2016: 12. Mai 2016: Kaspisches Tiefland – Nordabhänge des Alborzgebirges

A very big specimen of the European Glass Lizard (Pseudopus apodus).

Ein besonders großer Scheltopusik (Pseudopus apodus).

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Thomas spotted this Persian Rat Snake (Zamenis persica).

Thomas entdeckte diese Persische Kletternatter (Zamenis persica).

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The Persian Rat Snake (Zamenis persicus) and the Aesculapean Snake do resemble each other in appearance but persicus is much darker, almost completely black.

Die Persische Kletternatter (Zamenis persicus) gleicht der Äskulapnatter, ist aber viel dunkler, beinahe vollständig schwarz.

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The Persian Rat Snake (Zamenis persicus) easily climbs trees.

Wie der Name schon vermuten lässt, erklimmt die Persische Kletternatter (Zamenis persicus) mühelos Bäume.

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Dolichophis schmidti is easily identified by the red coloration.

Schmidts Pfeilnatter (Dolichophis schmidti) ist an der rötlichen Färbung leicht zu erkennen.

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The vigitant snake moves very quickly through the grass and is able to strike as fast as lightning.

Die wachsame Schlange bewegt sich rasant durchs Gras und kann blitzschnell zustoßen.

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Dolichophis schmidti focussing its target.

Dolichophis schmidti fixiert ihr Ziel.

Iran 2016: 12. Mai 2016: Kaspisches Tiefland – Nordabhänge des Alborzgebirges

Dolichophis schmidti

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In the cool shadows of the forest the snake calmed down.

Im kühlen Schatten des Waldes beruhigte sich die Schlange etwas.

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View down to the paddy fields in the plain at the Caspian Sea.

Blick hinunter zu den Reisfeldern in der Ebene am Kaspischen Meer.

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Darevskia caspica belongs to the genus of "Rock Lizards" but lives on shrubs and trees here.

Darevskia caspica zählt zwar zur Gattung der "Felseidechsen", lebt hier aber auf Sträuchern und Bäumen.

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Darevskia caspica is a comparative new species which was described recently.

Darevskia caspica ist eine relative junge Art, die erst vor kurzem beschrieben wurde.

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Darevskia caspica - juvenile - Jungtier.

Iran 2016: 12. Mai 2016: Kaspisches Tiefland – Nordabhänge des Alborzgebirges

Darevskia caspica also likes to climb up trees.

Darevskia caspica klettert auch gerne Baumstämme hoch.

Iran 2016: 12. Mai 2016: Kaspisches Tiefland – Nordabhänge des Alborzgebirges

Darevskia caspica - male - Männchen.

Iran 2016: 12. Mai 2016: Kaspisches Tiefland – Nordabhänge des Alborzgebirges

The only Brown frog on our journey: Rana pseudodalmatina

Der einzige Braunfrosch auf unserer Exkursion: Rana pseudodalmatina

Iran 2016: 12. Mai 2016: Kaspisches Tiefland – Nordabhänge des Alborzgebirges

Darevskia caspica

Iran 2016: 12. Mai 2016: Kaspisches Tiefland – Nordabhänge des Alborzgebirges

Also to be found in the Hyrcanian forests: the Slow Worm (Anguis colchica).

Ebenfalls in den Hyrkanischen Wäldern zu finden: die Blindschleiche (Anguis colchica).

Iran 2016: 12. Mai 2016: Kaspisches Tiefland – Nordabhänge des Alborzgebirges

Another specimen of Anguis colchica.

Ein weiteres Exemplar von Anguis colchica.

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The beach of the Caspian Sea is frequently visited by locals.

Der Strand des Kaspischen Meeres wird oft von Einheimischen aufgesucht.

Iran 2016: 12. Mai 2016: Kaspisches Tiefland – Nordabhänge des Alborzgebirges

Dinner in a small restaurant. Often we were the attraction for the locals.

Abendessen in einem kleinen Lokal. Für die Einheimischen waren wir oft die Attraktion.



13. Mai 2016: Quem Schahr – Firuzkuh – Polour – Larijan

An diesem Tag stand die Querung des Alborzgebirges in Richtung Südwesten an. Wir beschlossen, die östlichere Überquerung zu nehmen und blieben erstmals am Pass bei Gadook stehen. Hier war die Landschaft zwar noch recht grün, aber bei weitem nicht mehr so feucht wie an den Nordabhängen. An einem Hochplateau, wo überall Einheimische zum Picknick versammelt waren, schwärmten wir aus. Die einzige Art, die wir hier fanden, war Darevskia schaekeli, die ebenfalls erst kürzlich beschrieben wurde und nahe verwandt mit D. defilippi ist, von der sie äußerlich kaum unterschieden werden kann. Thomas wurde während seiner Suche von Rangern kontrolliert, die aber aufgrund von Kommunikationsproblemen bald weiterfuhren. Nach Firuzkuh querten wir das Gebirge in Ost-West-Richtung entlang eines Tales, in dem wir einige Male stehen blieben und suchten. Unser Ziel war die Grubenotter Gloydius halys, die hier vorkommen soll. Leider fanden wir immer nur die Gebirgseidechsen Darevskia defilippi sowie Kaukasusagamen. Die Gebirgshänge und Hochebenen standen in voller Blüte, besonders erwähnenswert ist das Vorkommen von gelben und roten Wildtulpen. Auffällig waren auch grüne, moosähnliche Polster von beachtlicher Größe – über einen Meter lang und einen halben Meter hoch. Es handelte sich dabei aber nicht um Moose sondern um eine Blütenpflanze, nämlich das Polster-Gipskraut. Die großen polsterartigen Gebilde dienen der Wasserspeicherung.
Blick ins Haraz-Tal vom Fuße des Damavand
Blick ins Haraz-Tal vom Fuße des Damavand


In dieser Gegend ist der mächtige Vulkan Damavand mit seinen 5610 m Seehöhe und seinem immer schneebedeckten Gipfel allgegenwärtig. Der höchste Berg des Iran mit seinem vorgelagerten Lar-Tal ist ein beliebtes Ausflugsziel der Hauptstädter an den Wochenenden. Da wir für den letzten Tag das Ziel Lar-Tal hatten, suchten wir in der Gegend von Polour nach einer Unterkunft, wurden aber nicht fündig. So fuhren wir auf das Hochplateau in die Kurortschaft Larijan, in der viele kleine Hotels mit Thermalpools für Wochenendtouristen aus Teheran zur Verfügung standen. Wir checkten ein, nahmen ein Bad im etwas heruntergekommenen Pool und hofften auf einen letzten erfolgreichen Tag.

Iran 2016: 13. Mai 2016: Quem Schahr – Firuzkuh – Polour – Larijan

Paddy fields along the road through the Haraz valley.

Reisfelder entlang der Straße durch das Haraz-Tal.

Iran 2016: 13. Mai 2016: Quem Schahr – Firuzkuh – Polour – Larijan

Mountain meadwos in the Alborz at about 2.300 m asl.

Bergwiesen im Elburs-Gebirge auf ca. 2.300 m Höhe.

Iran 2016: 13. Mai 2016: Quem Schahr – Firuzkuh – Polour – Larijan

What does look like rocks covered by mosses is actually a flowering plant: Gypsophila aretioides

Was hier wie riesige Moospolster aussieht, ist in Wirklichkeit eine Blütenpflanze: das Polster-Gipskraut (Gypsophila aretioides)

Iran 2016: 13. Mai 2016: Quem Schahr – Firuzkuh – Polour – Larijan

The rocky areas within these meadows is habitat of Darevskia schaekeli.

Die Felsformationen auf den Wiesen sind die Heimat der Felseidechse Darevskia schaekeli.

Iran 2016: 13. Mai 2016: Quem Schahr – Firuzkuh – Polour – Larijan

Darevskia schaekeli - male - Männchen.

Iran 2016: 13. Mai 2016: Quem Schahr – Firuzkuh – Polour – Larijan

Libellula depressa - female Broad-bodied Chaser - Plattbauch-Weibchen.

Iran 2016: 13. Mai 2016: Quem Schahr – Firuzkuh – Polour – Larijan

Darevskia schaekeli

Iran 2016: 13. Mai 2016: Quem Schahr – Firuzkuh – Polour – Larijan

Female Darevskia schaekeli on Gypsophila aretioides.

Darevskia schaekeli Weibchen auf Polster-Gipskraut (Gypsophila aretioides).

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Iran 2016: 13. Mai 2016: Quem Schahr – Firuzkuh – Polour – Larijan

Lake at Solehbon about 2.000 m asl.

See bei Solehbon auf ca. 2.000 m Seehöhe.

Iran 2016: 13. Mai 2016: Quem Schahr – Firuzkuh – Polour – Larijan

The archetype of our tulips.

Die Urform unserer Tulpen.

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Beside red tulips, also yellow tulips were blooming.

Neben roten Tulpen blühten auch gelbe Tulpen.

 

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Another Darevskia species inhabiting the Alborz: the Elburs Lizard (Darevskia defilippii).

Eine weitere Darevskia-Art des Elburs-Gebirges: die Elburs Eidechse (Darevskia defilippii).

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Long-legged Buzzard (Buteo rufinus).

Adlerbussard (Buteo rufinus).

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A friendly shepherd.

Ein freundlicher Hirte.

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The stony slopes of the Alborz mountains are used as meadows for sheep and goats.

Die steinigen Hänge des Elburs-Gebirges werden als Weiden für Schafe und Ziegen genutzt.

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Elburs Lizard (Darevskia defilippii).

Elburs Eidechse (Darevskia defilippii).

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A little village in the middle of the mountains. People live on farming their small fields and keeping animals.

Ein kleines Dorf inmitten der Berge. Die Bewohner leben von ihren kleinen Feldern und ihrem Vieh.

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View down to the Haraz valley with the road from Amol to Teheran.

Blick hinunter auf das Haraz-Tal und die Straße von Amol nach Teheran.

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In Larijan we found a small hotel with a spa.

In Larijan fanden wir ein kleines Hotel, das sogar einen Pool hatte.

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A tasty dinner for us: delicious skewers of lamb meat and tomatoes.

Ein leckeres Abendessen: Lammfleisch-Spieße und Tomaten.

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The meat was done within few minutes on the charcoal barbecue.

Über Holzkohle gegrillt war das Essen nach wenigen Minuten fertig.

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We enjoyed the dinner on the traditional benches.

Wir ließen uns das Essen auf den traditionellen Bänken schmecken.



14. Mai 2016: Lar-Tal – Damavand – Varamin

Am frühen Morgen fuhren wir zum Eingang des Nationalparks Lar-Tal, wurden aber ebenso wie viele andere Wartende abgewiesen. Wir nahmen Kontakt mit Ashgar Mobaraki auf, der uns eine Genehmigung zusicherte, aber auch Ashgar konnte die Wärter nicht davon überzeugen, uns einzulassen. Später erfuhren wir, dass zu dieser Zeit der Regierungschef gerade im Lar-Tal unterwegs war und deshalb keine Besucher zugelassen waren. Wir wussten, dass im Lar-Tal die drei Vipernarten Vipera eriwanensis, Montivipera latifii und Gloydius halys vorkommen. Wir beschlossen, die Bereiche vor dem Nationalpark abzusuchen, bemerkten aber zugleich, dass die Abhänge durch Beweidung degradiert waren. Dennoch sahen viele Habitate sehr vielversprechend aus und wir suchten mehrere Stunden – ohne Erfolg. Es zeigten sich allerdings prächtige Darevskia defilippi mit orangeroten Bäuchen und Kaukasusagamen in hohen Dichten. Florian konnte bei D. defilippi beobachten, wie ein adultes Männchen dieser Art solange einem Jungtier nachstellte, bis dieses den Schwanz abwarf, welcher dann vom Adult-Tier verspeist wurde. Thomas hatte dasselbe Verhalten letztes Jahr in Armenien bei Darevskia raddei beobachten können. Einzelne Wechselkröten und Goldmabuyen komplettierten unser Artenspektrum. Ziemlich enttäuscht spazierten wir zurück zu unseren Autos, wo Franz im Bereich der Picknickplätze noch einen kleinen Stein umdrehte.

Halysotter – Gloydius halys
Highlight am letzten Tag: Halysotter – Gloydius halys


Wir staunten nicht schlecht, als er dann doch noch den Fund einer jungen Halysotter – Gloydius halys vermeldete. Optisch war dies das denkbar schlechteste Habitat des gesamten Hanges. Die kleine Grubenotter ließ sich in Ruhe fotografieren und so hatten wir doch noch einen versöhnlichen Abschluss der Exkursion. Bevor wir das Elburs- oder Alborzgebirge verließen, machten wir noch ein Gruppenfoto mit dem Damavand im Hintergrund und gönnten uns eine Forelle in Polour zum Abschluss.

Für den Rückweg zum Flughafen wählten wir eine Route vorbei an Teheran durch die Ortschaft Damavand bis Evanekey hin zur Stadt Varamin. Wir wussten, dass es hier Hotels gab, hatten diese aber nicht im GPS getrackt. Eine junge Dame namens Marzie sprach uns an und fragte, was wir suchten und wo wir herkämen. Sie war offenbar sehr an uns interessiert und zeigte uns die Hotels in Varamin. Außerdem bestand die Englischlehrerin darauf, uns eine (touristische) Stadtführung durch Varamin zu geben. So hatten wir einen intensiven Abend, an dem wir den Wehrturm, die Moschee und andere kulturellen Güter der Stadt besichtigen mussten. Eigentlich hätten wir alle lieber geduscht, aber „Fräulein Marzie“ bestand in ihrer bestimmten und sehr gesprächsfreudigen Art auf der Umsetzung ihrer Pläne. Der gemeinsame Abend ging mit dem Besuch einer Eisdiele zu Ende; kurze Zeit später konnten wir im Hotel endlich todmüde ins Bett fallen.

Iran 2016: 14. Mai 2016: Lar-Tal – Damavand – Varamin

With an elevation of 5,604 m, the Damavand is the highest mountain of Iran.

Mit 5.604 m ist der Damavand der höchste Berg des Iran.

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Meadows near the the Damavand at about 2.500 m asl. Habitat for the Caucasian Agama (Paralaudakia caucasia) and the Elburs Lizard (Darevskia defilippii).

Wiesen vor dem Damavand auf ca. 2.500 m Seehöhe. Lebensraum der Kaukasus-Agame (Paralaudakia caucasia) und der Elburs Felseidechse (Darevskia defilippii).

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Male and female Caucasus-Agama (Paralaudakia caucasia). These agamas often lay together in pairs for sunbathing. When we approached they disappeared into their crevice.

Kaukasus-Agamenmännchen und -weibchen (Paralaudakia caucasia). Diese Agamen lagen oft paarweise beisammen und badeten in der Sonne. Bei unserer Annäherung zogen sie sich in ihre Felsspalte zurück.

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When it became warmer the Elburs Lizards (Darevskia defilippii) showed up in the sun too.

Als es wärmer wurde, kamen auch die Elburs Felseidechsen (Darevskia defilippii) heraus.

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A perfect place to warm up: the body in the sun and protected by the crevice at the same time.

Ein perfekter Platz zum Aufwärmen: die Eidechse sitzt in der Sonne und ist gleichzeitig durch die Felsspalte geschützt.

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Darevskia defilippii is the most common lizard in the Damavand area.

Die Elburs Felseidechse (Darevskia defilippii) ist die häufigste Eidechse am Damavand.

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Darevskia defilippii - Porträt.

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The lizards flatten their body to absorb more of the sunlight. The dark flanks work like solar collectors.

Die Eidechsen platten ihren Körper ab, um noch mehr Sonnenlicht einzufangen. Die dunklen Flanken wirken dabei wie Sonnenkollektoren.

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Undetermined caterpillar.

Unbestimmte Raupe.

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The entry/check point to the Lar valley. Unfortunately we were not allowed to enter on that day.

Der Eingang zum Lar-Tal. Leider durften wir an diesem Tag nicht hinein.

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So we looked for another spot nearby. Again, the Caucasian Agama (Paralaudakia caucasia) was very common too.

Also suchten wir uns eine andere Stelle in der Nähe. Auch hier war die Kaukasus-Agame (Paralaudakia caucasia) sehr häufig.

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Caucasian Agamas were almost on each rock.

Kaukasus-Agamen saßen auf praktisch jedem Felsen.

 

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Male Caucasian Agama (Paralaudakia caucasia) in front of its shelter.

Kaukasus-Agamenmännchen (Paralaudakia caucasia) vor seinem Bau.

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Pregnant female of Darevskia defilippii.

Trächtiges Weibchen von Darevskia defilippii.

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Darevskia defilippii observing us suspiciously.

Darevskia defilippii beäugt uns misstrauisch.

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Finally! Franz foundour first and only viper on this trip.

Endlich! Franz entdeckte die erste und einzige Viper unserer Exkursion.

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A juvenile Halys Pit Viper (Gloydius halys).

Ein Jungtier der Halysotter (Gloydius halys).

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A comparison of size.

Ein Größenvergleich.

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The color and pattern provides excellent camouflage for the snake.

Die Färbung ist eine hervorragende Tarnung für die Schlange.

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The Halys Pit Viper (Gloydius halys) mainly feeds on small mammals and reptiles.

Die Halysotter (Gloydius halys) ernährt sich vorwiegend von kleinen Säugern und Reptilien.

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Between the eye and the nostril, the pit organ which gives the name to the pit vipers and allowing them to detect radiant heat.

Zwischen Auge und Nasenloch ist das Grubenorgan zu erkennen, welches den Grubenottern ihren Namen gibt und mit dem sie Wärmestrahlung wahrnehmen können.

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The Grand mosque is one of the oldest builing of Varamin.

Die alte Moschee in Varamin.

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Varamin by night.

Varamin bei Nacht.



15. Mai 2016: Rückflug – Fazit

Am letzten Tag vereinbarten wir noch ein Treffen mit Ashgar Mobaraki, der uns für die Zukunft eine Kooperation anbot und ausdrücklich empfahl, immer mit offiziellen Genehmigungen und in Begleitung von lokalen Herpetologen im Iran zu reisen – wenn auch unsere Reise gezeigt hat, dass es durchaus möglich ist, individuell zu reisen. Die Autorückgabe klappte problemlos und vier Monate nach der Reise hatten wir auch unsere Kaution wieder rücküberwiesen bekommen, da Europcar noch abwarten musste, ob nicht etwaige Verkehrsstrafen abzuzahlen wären….

Die Reiseorganisation für ein Land wie den Iran muss gut überlegt sein, vor allem dann, wenn man ohne lokale Begleitung unterwegs ist. Es hat sich aber gezeigt, dass auch größere Probleme, wie unsere Autopanne, mit Hilfe der sehr freundlichen Bevölkerung rasch behoben werden können. Auch Alltagsschwierigkeiten wie Geld-Wechseln oder das Organisieren von Unterkünften bei vollen Hotels konnten wir immer irgendwie meistern.

mit Ashgar Mobarak 20160515 144648 Iran CR
mit Ashgar Mobaraki am Flughafen


Was die Herpetofauna betrifft, so hatten wir natürlich ohne Hilfe von lokalen Herpetologen nicht die Gelegenheit, spezielle Hot Spots oder bekannte Vorkommensgebiete von seltenen Arten direkt anzufahren. Wir hatten leider etwas Pech mit dem Wetter – zuerst mit Sandstürmen in der Kavir-Wüste und waren dann dem Regen am Kaspischen Meer ausgesetzt. Generell erschienen uns die Stein- und Geröllwüsten eher ausgedünnt und artenarm, auch die Pflanzendecke ist durch Weidevieh – in den Wüstenebenen Kamele, in den Bergen Ziegen und Rinder – in Mitleidenschaft gezogen. Sofern man allerdings längere Strecken in Kauf nimmt und Gebiete besucht, die in weiterer Entfernung von Großstädten liegen, so kann man durchaus fantastische Habitate mit einer außergewöhnlichen Artenvielfalt antreffen. Immerhin besitzt der Iran die letzten Lebensräume des Asiatischen Geparden, von dem wir leider – wie erwartet – keinen zu Gesicht bekamen.

Insgesamt legten wir eine Strecke von 4.150 km zurück, was sich mit dem vereinbarten Limit von 4.200 km exakt deckte. Wir konnten in den zwei Wochen insgesamt 57 herpetologische Arten nachweisen, was grundsätzlich ein zufriedenstellender Wert ist, allerdings sind dabei auch fünf Arten inkludiert, die wir entweder tot fanden (4) oder fotografisch nicht dokumentieren konnten (1). Viele von den von uns erhofften Arten konnten wir gar nicht finden, dabei ist besonders bedauerlich, dass wir die Gorganhöhle und das Lar-Tal nicht besuchen konnten.

Vom Standpunkt der Sicherheit, der Infrastruktur und der Aufbruchsstimmung im Land war die Reise ein absolut positives Erlebnis, und so blicken wir doch zufrieden auf eine äußerst interessante Exkursion zurück. Bleibt zu hoffen, dass sich die politische Situation in diesem riesigen Land mit seinen sympathischen Menschen weiter ins Positive entwickelt.